Lutjegast und Groningen

17. Januar 2014
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Kaum bin ich von meinem Tagesausflug in die Natur zurück am Haus, tuckert Johan mit einem Traktor an. Er läd eine Menge Erdwerk ab und muss den gleichen Weg nochmal fahren. Ich darf mit, so fahre ich zum ersten Mal in meinem Leben auf einem Traktor. Ich hab mir das nicht so ruckelig vorgestellt, man wird ordentlich durchgeschüttelt. Trotzdem ist es wirklich lustig. Wir brauchen über eine Stunde, um eine weitere Ladung Erdreich zu transportieren. Danach gibt es erst mal leckeres Abendessen mit der ganzen Familie und dabei ist es ebenfalls wirklich lustig.

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Nach dem Essen wandeln wir auf Abel Tasmans Spuren, sprich wir machen einen Spaziergang quer über die Felder, die allesamt von kleinen Bächen begrenzt werden, aber mit kleinen Brücken verbunden sind. Abel Tasman ist in Lutjegast geboren und war ca 100 Jahren vor den Engländern bereits per Schiff unterwegs und hat wohl Tasmanien entdeckt. Diesmal sehe ich Rehe nicht im Gehege sondern in freier Wildbahn und die Schafe sind auch nicht solche Schisser wie die, die ich in England mal versucht habe zu streicheln. Eigentlich eher Haustiere, kommen sofort an, wenn man vorbei läuft….

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Im Anschluss zeigt mir Johan ein Spiel, das er jetzt anstelle von unserer alten Liebe Tibia spielt, wo wir uns ja kennen gelernt haben. Könnte ich mir glatt auch vorstellen zu spielen. Den Rest des Abends verbringen wir gemeinsam mit der Familie und einem Bier und im Wohnzimmer.

Am nächsten Morgen klingelt der Wecker, denn Johans Stiefmutter Eline nimmt mich mit nach Groningen, von wo aus mein Zug nach Amsteram gehen wird. Die ganze Familie verabschiedet mich. Nur Johan ist bereits in der Arbeit, wir haben uns am Abend zuvor bereits verabschiedet. Als wir das Haus verlassen, biegt exakt zu diesem Zeitpunkt ein blauer Traktor ein auf das Grundstück. Johan kam extra nochmal von der Arbeit vorbei, um nochmal Tschüß zu sagen.

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In Groningen angekommen habe ich noch etwas Zeit und packe meinen Rucksack in ein Schließfach, um mich nochmal auf in die Stadt zu machen, so viel habe ich ja noch nicht gesehen. Leider ist Groningen sehr traurig über meinen Abschied und beginnt zu weinen, sobald ich zu Fuß losmarschiere. Trotzdem aktiviere ich erst mal mein c:geo und hebe zumindest einen Geocache an einem süßen kleinen Pub. Von dort aus geht es geradewegs mitten in die City. Die ist wirklich hübsch, ziemlich viel Kolonialstil und massenhaft kleine Läden, eigentlich ist jedes Haus mit einem Laden bestückt. Auch der Grotemarkt und der Vismarkt sind super, voll mit Ständen. Als London-Junkie vergleiche ich gerne damit: kann mit Camden nicht mithalten, mit Covent Garden aber schon.

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Als ich keine Lust mehr auf Stadt und Regen habe, begebe ich mich zurück zum Bahnhof, verbringe noch eine halbe Stunde in einem herrlichen Starbucks, kontaktiere meinen Host für die nächsten Tage und nehme dann den Zug nach Amsterdam.

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