Was wäre, wenn ich ein Mann wäre?

Eine hochphilisophische Frage? Ein Selbstfindungstrip? Eine Erklärung? Zunächst einmal eine ganz simple Frage, die mir die liebe Inka von blickgewinkelt da mittels Blogstöckchen gestellt hat. Unter dem Hashtag #waswärewenn gibt es schon einige Beiträge zu diesem Thema. Da kamen sofort die ersten Gedanken und irgendwie hat es nun doch einige Tage gedauert, bis ich mir die Zeit zum Antworten nehme. Das liegt am Umzugsstress, aber auch am doch nicht ganz so einfachen, weil wahnsinnig komplexen Thema. Ich glaube nämlich, dass so gut wie alles anders wäre.

Ich wollte immer ein Junge sein!

Als Kind war es so ungefähr mein größter Wunsch ein Junge zu sein, obwohl mein Name dann Björn gewesen wäre. Ich spielte mit Autos und Fußball, war auf dem Bolzplatz unterwegs und viel in der Natur. Wir bauten Lager und Höhlen und mit den typischen Mädchenthemen hatte ich gar nichts am Hut. Mit den Barbies meiner Cousine konnte man mich jagen, auch wenn ich ihr zu Liebe manchmal mitgespielt habe. Auf dem Klettergerüst am Spielplatz nebenan oder auf dem Baum, da gefiel es mir schon besser. Als ich einmal eine Puppe hatte, habe ich ihr die langen Haare abgeschnitten. In der Grundschule auf dem Pausenhof ging es sehr rau zu bei uns. Ich behaupte, dass solche Aktionen heutzutage unterbunden werden und das ist auch gut so. Wir gingen immer in zwei Gruppen aufeinander los, wobei die Gruppen unfair unterschiedlich groß waren. Dabei wurde so richtig geprügelt und wir hörten auch nicht gleich auf, wenn Einer auf dem Boden lag. Heute verstehe ich nicht, warum wir das eigentlich getan haben, denn ab ungefähr der vierten Klasse verstanden wir uns sogar ganz gut und die ehemals feindlichen Linien verschwammen. Ich war mitten drin damals, mitten unter den prügelnden Jungs. Ich kann nicht mal sagen, warum das so war, außer dass ich halt zu den Jungs dazu gehören wollte. Heute bin ich froh, dass damals nie eine ernsthafte Verletzung entstanden ist und schüttle nur noch den Kopf über unser damaliges Verhalten und auch das der Erwachsenen, die daneben standen und wegsahen.

Meine Erlösung kam auf dem Sportplatz!

Im Laufe der Jahre wurde dieser Wunsch, zu den Jungs dazu zu gehören und auch selbst einer zu sein kleiner und irgendwann war er komplett weg. Es war mir irgendwann einfach egal, ob ich ein Junge oder ein Mädchen bin. Dann rückten für mich die Eigenschaften in den Vordergrund. Mit dem Beginn der Pubertät kam natürlich auch ein gewisser Abstand zwischen den Geschlechtern dazu. Die Jungs empfinden Mädels ja dann eh nur als Zicken und für die Mädels sind die meisten Jungs dann einfach zu doof oder kindisch. Einen großen Beitrag dazu, mich auch als Mädchen wohl zu fühlen leistete mein Hobby. Ich durfte irgendwann endlich Fußball im Verein spielen. Heute ist es nichts Besonderes mehr, wenn ein Mädchen Fußball spielt. Als ich noch ein Kind war, gab es nicht viele Vereine mit Mädchenmannschaften, und ich komme sogar aus der Stadt, wo das noch weiter verbreitet war als auf dem Land.

torjubel

Nun konnte ich endlich Fußball spielen und somit meine größte Leidenschaft vertiefen. Schon als kleines Mädchen am Strand gab es nur „Opa, Tor!“ und jetzt also endlich organisiert. Ich gehe davon aus, dass das als Junge anders gewesen wäre. Ich hätte wohl nicht erst mit 12 ein Team gefunden sondern bereits in der F-Jugend angefangen zu spielen. Unter Jungs wäre ich sicher auch mehr gefordert gewesen und hätte meine fußballerischen Fähigkeiten anders entwickelt. Ich bin technisch nicht schlecht, habe Gefühl im Fuß, ein paar Tricks drauf und kann sehr genaue Pässe spielen, aber es fehlt mir an Schnelligkeit und Zweikampfhärte. Als Junge wäre ich hier sicher anders trainiert worden. Als Mädchen verhielt sich das so, dass ich die Einzige auf dem Platz ohne Angst war und dann als Torhüterin auserkoren wurde. Die Einzige die sich auch hinwirft und die Einzige, die nicht zusammen zuckt, wenn ein hoher Ball geflogen kommt. Die Position des Torhüters brachte mich zwar in Auswahlkreise, hinderte mich aber an einem besseren Training, das meine Defizite geschmälert hätte. Beim Mädchenfußball gab es damals noch keine Altersklassen. Mädchen, das war 10-16 und danach ging es in die Frauenmannschaft. Diesen Sprung machte ich zwar mit, doch nach wenigen Wochen bei den Frauen beendete ich meine Karriere. Mit mir gemeinsam hörten damals auch die anderen Beiden auf, die zeitgleich in die Frauenmannschaft wechselten. Bei den Frauen herrschten zwei Lager und keiner war daran interessiert, uns zu integrieren. Als Junge wäre das kein Problem gewesen, es hätte tausend andere Vereine gegeben. Als Mädchen habe ich dann erst mal nicht mehr gespielt, bis ich mit 19 mobil war und bei einem weiter entfernten Verein anfangen konnte. Ich glaube nicht, dass ich als Junge eine große Karriere hingelegt hätte, aber es hätte sicher andere Möglichkeiten gegeben.

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Zwei Leidenschaften verbunden, alleine als Frau. Ein Wagnis?

Der Fußball ist mir treu geblieben und ich dem Fußball und oft begleitet er mich auch auf meinen Reisen. Ich besuche Stadien in der Fremde, ich fahre sogar hunderte Kilometer nur um ein Spiel zu sehen in einem Stadion, in dem ich vorher noch nicht war. Das nennt man Groundhopping. Dort wiederum war es dann sogar ein Vorteil, eine Frau zu sein. Ich war einige Zeit in einem Forum unterwegs und habe dort auch Kontakte geknüpft, die das einfach toll fanden, dass ich als Mädel das mache. Manche Kontakte habe ich heute noch und gemeinsam haben wir auch ein paar Fahrten gemacht (zum Beispiel meine erste Fahrt nach Mönchengladbach). Als Frau im Stadion bin ich heute kein Exot mehr, aber als Frau die Stadien sammelt durchaus. Manchmal ist es schön, etwas Besonderes zu sein.

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Und so im Alltag? Was lebe ich?

Meine berufliche Laufbahn habe ich ein wenig aus Zufall eingeschlagen. Nach dem Abi habe ich studiert und wollte mit meiner Fächerkombination in Richtung Journalistik gehen. Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, Politikwissenschaft und Kunstgeschichte. Was für eine Kombination! Manches war durchaus interessant, zum Beispiel empirische Sozialforschung. Aber Manches war auch haarsträubend, beispielsweise musste ich in Kunstgeschichte Priestergewänder aus einem vergangenen Jahrhundert auswendig lernen und voneinander unterscheiden können. Unter Kunstgeschichte habe ich mir etwas ganz Anderes vorgestellt und der Stoff hat mich einfach überhaupt nicht interessiert. So war ich schnell überhaupt nicht mehr motiviert und mehr nicht in der Uni als anwesend. Nebenbei arbeitete ich in einem Kinderheim als Aushilfe über Nacht. Ob ich Lust auf diesen Job hätte wurde ich von einer Bekannten gefragt, die dort im Heim als Erzieherin arbeitete. Immer zwei Gruppen gehörten nachts sozusagen zusammen, und auf einer schlief eine Fachkraft und auf der anderen eine Aushilfe. Dann fiel auf einer der Gruppen in denen ich eingesetzt wurde eine Kollegin bereits zu Beginn ihrer Schwangerschaft aus und es musste Ersatz her. Man kam auf mich zu und fragte mich, was ich denn eigentlich momentan so beruflich machen würde. Das Studium hatte ich eigentlich bereits an den Nagel gehängt, auch wenn ich noch eingeschrieben war. Ich wusste nicht so genau, was ich denn jetzt machen wollte. Und das gab ich dann auch als Antwort. Da ich die Klienten und das Haus, die Kollegen und die internen Vorgänge bereits kannte, war es viel einfacher und effektiver, mich auf Vollzeit anzustellen. So fand ich meinen ersten Job.

Ein paar Jahre später wollte ich dann noch die Theorie zur bereits vorhandenen Praxis machen und machte eine Ausbildung zur Erzieherin. Heute sage ich, dass das einer meiner größten Fehler war. Ich hätte studieren sollen, an einer FH. Mit Anwesenheitspflicht und ein bisschen Druck. Heute studiere ich berufsbegleitend, weil ich voran kommen will. Zwar werden Erzieherinnen gesucht wie Sand am Meer und natürlich kann ich mir dank einem 1er-Abschluss meinen Job aussuchen (selbst mit schlechtem Zeugnis hätte ich keine Probleme, eine Stelle zu finden, so viele unbesetzte Stellen gibt es), aber es gibt für Erzieherinnen faktisch keine Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Ich habe aber andere Ansprüche an meine Zukunft. Momentan bin ich für eine Erzieherin sehr ordentlich eingruppiert und ich habe gehaltstechnisch bereits die Erfahrungsstufe erreicht. Zudem arbeite ich in einer Wohngruppe im Schichtdienst. Mit Geld geht für eine Erzieherin nicht mehr als ich gerade bekomme. Das ist Segen und Fluch zugleich.

Natürlich hilft mir der relativ hohe Verdienst im Alltag, bei Anschaffungen und beim Reisen natürlich auch. Er bindet mich aber auch an das Unternehmen, vor Allem weil es sich nicht nur um einen Unterschied von 50 Euro oder so handelt. Wenn ich jetzt den Job wechseln würde und beispielsweise in einen Hort oder Kindergarten gehe, dann verdiene ich pro Monat zwischen 600 und 800 Euro weniger, je nach Tarifvertrag. Das bedeutet für mich, dass ich nicht – wie so viele Andere das machen – einfach mal drei Monate ins Ausland kann und dann woanders wieder anfangen. Zu den gleichen Konditionen geht das nämlich nicht. Sie weichen so massiv ab, dass ich das auf keinen Fall eingehen will. Auch kann ich mir bei Unzufriedenheit nicht unbedingt etwas Anderes suchen. Für diesen Gehaltsunterschied muss die Unzufriedenheit schon massiv sein.

Wo wäre ich als Mann gelandet? Was will ich und was wäre anders?

An meinem Arbeitsplatz gibt es einige Dinge, die mir wirklich Spaß machen. Ich liebe Freizeiten und ich beteilige mich gerne an Aktionen mit den Jugendlichen. Sportliche Einzelaktionen, besser kann ich mir Arbeit kaum vorstellen. Im Arbeitsalltag fühle ich mich aber überhaupt nicht gefordert und manchmal sogar so unterfordert, dass mir die einfachsten Dinge durch die Lappen gehen. Im letzten Sommer war ich einmal die einzige vom Personal unserer Gruppe, die nicht im Urlaub oder Krankenstand war und so musste ich die Gruppe ein paar Wochen alleine schmeißen. Natürlich habe ich nicht ein paar Wochen durch gearbeitet, ich bekam Unterstützung von Angestellten anderer Gruppen. Alles Organisatorische und jegliche Koordination blieb aber an mir hängen und ich musste alle Belange aller zehn Jugendlichen unserer Gruppe im Auge behalten. Und endlich habe ich mich gefordert gefühlt! Natürlich war ich danach absolut überarbeitet, was aber nicht an den Aufgaben lag sondern an der heftigen Stundenzahl, die ich in der Arbeit verbracht habe. Durch organisatorische Dinge wie Ämtergänge wurde aus einem regulären 24-Stunden-Dienst schon mal 30 Stunden, was gleichzeitig die Ruhephase zwischen den Diensten (ebenfalls 24 Stunden) deutlich verkürzt hat. Wichtig war aber, dass ich gesehen habe, dass mein Gehirn noch funktioniert und dass ich mehr drauf habe und mehr will, als hier so vor mich hin zu dümpeln. Ich habe also definitiv den falschen Job gewählt. Das weiß ich, ich habe es vor einiger Zeit bereits erkannt, und ich bin gerade dabei das zu ändern. Berufsbegleitend ist das zwar anstrengend, teuer und zeitaufwändig, aber ich will das. Nun verändere ich mich beruflich und erweitere mein Wissen. Als Mann wäre ich vermutlich gar nicht erst an dieser Stelle gelandet.

Ich weiß nicht, an welchem Arbeitsplatz ich als Mann nun stehen würde. Ich habe wirklich keine Ahnung. Ich weiß aber mit absoluter Sicherheit, dass ich nicht dort wäre, wo ich jetzt bin. Und das würde vermutlich große Teile meines Lebens ändern. Möglicherweise hätte ich keine Schichtarbeit. Ich wäre also vermutlich abends zuhause und würde meine Freundin sehen. Wobei die ja gar nicht meine Freundin wäre, wenn ich ein Mann wäre. Ich hätte also nicht diese zauberhafte Frau an meiner Seite. Ich glaube, dass ich keinen Job im sozialen Bereich hätte. Und somit viel mehr Optionen in der Wirtschaft. Ich habe bereits drei Monate Ausland angesprochen. Es darf auch mehr sein. Ich wäre längst weg. Vermutlich wäre ich schon wieder da und schon ein paar mal weg gewesen. Denn ich will nicht auf Dauer weg, ich weiß meine Heimat zu schätzen. Aber eine Auszeit, das wäre es. Ich hab das im Hinterkopf für die Zeit, wenn ich mein Studium beendet habe. Denn danach starte ich auf einer neuen Position, die ich heute noch nicht kenne. Vor diesem großen Schritt möchte ich gerne abschalten und meinen Horizont erweitern. Ich habe schon ein paar Kulturen kennen gelernt, viel aber nur angekratzt. Natürlich möchte ich auch entspannen und neue Kraft tanken. Ich möchte mehr Zeit haben, um die Welt zu bereisen.

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„Alleinreisen als Frau? Wie leichtsinnig!“

Und da wären wir bei einem ganz markanten Punkt angelangt. Ich bin eine Frau, die alleine die Welt bereist. Ich bin unterschiedlich lange unterwegs, aber eigentlich ist die Dauer gar nicht so wichtig. Wichtig ist, was die Leute sagen. Hier in Europa ist das gar nicht so extrem. Aber eine Frau, die alleine in etwas fremderen Ländern unterwegs ist, die ist automatisch leichtsinnig, verrückt, selbst schuld wenn ihr was passiert und so weiter. Ein Mann, der fremde Länder alleine bereist, der ist mutig, verwegen, ein Draufgänger. Warum ist das so?

Diese gedanklichen Unterschiede machen die Menschen interessanterweise nicht nur in diesem Bereich. Eine Frau, die sexuelle Kontakte zu mehreren Männern pflegt ist ein Flittchen. Ein Mann, der sexuelle Kontakte zu mehreren Frauen pflegt ist ein Weiberheld. Warum ist das so? Ich kann das gar nicht nachvollziehen. Für mich sind alle Menschen gleich, was ich über sie denke wird durch ihr Handeln und ihre Äußerungen entschieden und nicht dadurch, ob sie Mann oder Frau sind. Zum Glück kenne ich mittlerweile viele Frauen, die sich alleine auf den Weg machen. Auf Facebook bin ich in einer Gruppe namens „Frauen reisen solo“, in der immer wieder die Frage nach Sicherheit gestellt wird und sich Frauen nicht trauen, alleine unterwegs zu sein. Ich kann nicht nachvollziehen warum, aber ich versuche Mut zu machen und von den tollen Seiten des Reisens zu berichten und Bedenken wegzuwischen. Gibt es auch Männergruppen auf Facebook, in denen Jemand postet, dass er noch nie alleine weg war und Angst davor hat, ob er in London, Rom, Madrid und so weiter alleine auf die Straße gehen kann? Warum müssen Frauen solche Gruppen haben und warum haben sie diesen Mut nicht von selber? Nicht falsch verstehen, ich bin für das Mut machen, ich finde es aber tragisch, dass er nicht bereits da ist. Ich finde es traurig, dass auch in einer Gesellschaft wie Deutschland Frauen immer noch zu grauen Duckmäuschen erzogen werden. Und ich bin froh, dass das in meinem Fall nicht so war. Danke!

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Ich glaube, dass ich als Mann auf Reisen auch anders unterwegs wäre. In vielen Kulturen werden Frauen noch ganz anders betrachtet als Männer. Und natürlich sind viele Situationen für Frauen gefährlicher als für Männer. Ich nutze hier mein Bauchgefühl und den gesunden Menschenverstand. Dennoch war ich schon in Situationen, wo ich als Frau etwas Spezielles gebucht habe, einfach nur weil ich eine Frau bin und es so sicherer ist. Beispielsweise in Indien im Zug habe ich das oberste Bett gebucht. Es liegt so hoch, dass man deutlich über den Köpfen der anderen Reisenden liegt und sexuelle Übergriffe schwieriger möglich sind. Eine Frau im mittleren Bett hat man schnell mal einfach begrapscht. Wäre ich ein Mann, dann wäre mir wohl egal gewesen, auf welchem Bett ich liege. Wäre ich ein Mann, hätte ich auch nicht all die Tunesier, Türken, Inder und Sonstige abwimmeln müssen. Immer wieder beobachte ich, dass reisende Männer unbehelligter durch die Straßen ziehen. Das hätte ich auch gerne so. Hier wäre Mann sein ein klarer Vorteil, denn manchmal nervt es wirklich.

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Mann sein würde mir das Reisen erleichtern. Es würde auch die Meinungen der anderen Menschen über mich ändern. Der erste Punkt wäre gut. Der zweite ist mir relativ egal, ich gebe nicht so viel auf die Meinungen Anderer. Wichtig ist mir, was mein enges Umfeld denkt und deren Meinung kenne ich. Sie haben verstanden, dass man kein Draufgänger sein muss um zu reisen und dass das nichts mit Leichtsinn zu tun hat.

Warum muss diese Frage eigentlich sein? Das ist traurig!

Nach einigem Denken und Durchdenken stehe ich jetzt eigentlich an dem Punkt, an dem ich es schade finde, dass man überhaupt darüber sprechen muss, was als Mann anders wäre. Wünschenswert wäre für mich ein Zustand, in dem ich sagen würde, dass eigentlich gar nichts anders wäre außer die körperlichen Geschlechtsmerkmale. Für mich geht es nicht um Mannsein oder Frausein, für mich geht es um Menschsein. Bei Niemandem ist mir wichtig, welches Geschlecht er hat, wichtig sind mir seine Gedanken und Einstellungen und Handlungen. Wie schade, dass ich auch heutzutage immer noch aufzählen muss, was für mich besser wäre, wenn ich ein Mann wäre. Und dass mir eigentlich nichts einfällt, was als Mann schlechter wäre.

Vielleicht würde ich als Mann blöd angeschaut werden, wenn ich bei einem Film weinen muss. Immer wieder erlebe ich aber auch, wie es dann heißt, dass dieser Kerl aber mutig ist, weil er sich traut, im Kino zu weinen. Tragisch, dass ein Mann nicht einfach weinen darf weil etwas traurig ist sondern dass er zum Weinen mutig sein muss. Vielleicht käme ich mir auch blöd vor, wenn ich in der Sauna eine Gesichtsmaske auflegen würde. Dabei ist das für männliche Haut ebenso gesund. Warum also käme ich mir blöd vor und warum kommen nicht mehr Männer auf diese Idee?

Normalerweise gibt man ein Blogstöckchen weiter, man stellt die Frage also Anderen. Ich möchte auf Grund meiner Schlussfolgerung davon abweichen und etwas Anderes tun. Mein Appell erfolgt eindringlich: lasst die Menschen einfach Mensch sein!

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