28 Fotos aus 28 Stunden Prag

8. Januar 2014
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Wir starten – unpünktlich. Der Bus fährt schließlich im Auftrag der Deutschen Bahn.

Zusammen mit einer Freundin, die ich schon seit meiner Kindheit kenne (und die genauso gerne und viel fotografiert wie ich) geht es für ungefähr 28 Stunden nach Prag. Von Nürnberg aus fährt ein Bus der Deutschen Bahn, und mit Bahncard kostet uns das grade mal 29 Euro für die komplette Fahrt. Wir haben ein günstiges Hotel gebucht, denn außer ein sauberes Bett und Bad haben wir keine Ansprüche, wir werden sowieso die meiste Zeit unterwegs sein.

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Wir beide im Duo, das heißt eigentlich Bauchmuskelkater vom Lachen. Der erste Brüller bei der Getränkebestellung unserer Nachbarn im Bus, denn auch dort gibt es denn Service der Bahn…

„Tee oder Kaffee?“
„Tee!“
„Früchte oder Schwarz?“
„With milk“
„fruit or black?“
„White!“

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Ich habe mein Netbook dabei und wir beladen den MP3-Player meiner Mitfahrerin während der Fahrt mit Unmengen an Musik und ich amüsiere mich über Folgendes:
„Der geht nicht“ -> Naninka drückt auf Play -> „Wie hast du das jetzt gemacht?“ -> „auf play gedrückt!“

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So weit alles noch bestens.
Die Fahrt ist easy, in Prag zieht es sich ewig, wir haben dadurch massig Verspätung, leben aber noch und haben auf diese Weise auch schon ein bisschen etwas von der Stadt gesehen. Mein letztes Mal in Prag ist zwar noch nicht lange her, dabei handelte es sich aber lediglich um eine Fahrt zum Stadion und zurück mit ein paar Metern zu Fuß um die Arena herum. Und das letzte Mal in der City selbst war mit 13 oder 14 Jahren. Erinnerungen hatte ich seltsamerweise kaum noch daran, obwohl ich mir sonst jeden Blödsinn merken kann. Irgendwann kommen wir dann endlich am Bahnhof an, doch dann wirds hart, ohne Karte, und die am Bahnhof auf einer Infotafel angezeigte ist richtig mies. So laufen wir erst mal in die falsche Richtung – meine Schuld. Dann also doch in die Ubahn und fahren. Immerhin schon nahe am Hotel doch auch da ist unsere gedruckte Karte so ungenau, dass wir zu weit laufen…. es kann nur besser werden, und zu diesem Zeitpunkt ist uns das Lachen vergangen.

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Im Hotel wird kurz gecheckt, was es eigentlich zu sehen gibt und welche Route man nehmen könnte. Hier unterscheide ich mich dann deutlich von meiner Mitfahrerin. Ich würde einfach losziehen und sehen, wo es mir gefällt. Dort verweile ich länger und an anderen Orten, die nicht so spektakulär sind, wird auch nicht geblieben. Meine Kollegin muss jeden Schritt vorher durchgeplant haben. Irgendwie haben wir dadurch dann ganz schön viel Zeit verloren, aber am Ende dann doch viel gesehen…

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Hoch oben auf dem Pulverturm (ich habe es erneut gewagt mich herauszufordern -ich will diese Höhenangst besiegen, unbedingt!- und diesmal sogar einen Schritt nach draußen geschafft, wenn auch mit wahnsinnig mulmigem Gefühl) mit genialem Blick, die ganze Burg und diverse Kirchen, eine astronomische Uhr, die Karlsbrücke (leider weniger beleuchtet als erhofft) und viele nette Gassen, alte Häuser. Auf dem Markt fand gerade ein Kochwettbewerb statt, der live im Fernsehen übertragen wurde. Da war es gar nicht so einfach, die von mir so geliebte Klobasa zu finden, aber dann gelang es mir doch noch, eine zu ergattern. Sehr früh stellen wir fest: Prag ist klasse…. aber so 28 Stunden sind definitiv zu wenig Zeit. Auf Grund des Zeitmangels verzichte ich auch auf den eigentlich ins Auge gefassten Fußballbesuch bei Dukla Praha. Das kann ich auch später immer noch nachholen, Prag ist nicht allzu weit weg von meiner Heimatstadt Nürnberg.

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Wie bereits angedeutet machen wir beide unheimlich viele Fotos, der erste Tag ergibt 575 Bilder. Nicht alle Bilder sind gut, ausgemistet wird später. Ich bin mittlerweile ein Meister darin, mit meinem Handy im Vorbeigehen zu fotografieren und das Motiv trotzdem gut zu treffen. Noch dazu spielen wir mit den Funktionen der Kamera und der Handykamera, so dass die Anzahl der Bilder schier unglaublich wird. Nach dem Ausmisten zählen wir noch 1496 Bilder – geschossen in 28 Stunden Aufenthalt.

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Auch als es bereits dunkel war, waren wir noch munter unterwegs. Wir stiegen einen Berg hoch zu einer Kirche, deren Turmspitzen offen sind. Von innen sind sie beleuchtet und golden angestrichen. Ein unglaublicher Anblick! Einige Zeit verbringen wir dort oben, bevor es an der Moldau entlang wieder in Richtung Innenstadt geht, vorbei an den tanzenden Häusern. Bis kurz vor 3 Uhr sind wir zu Fuß unterwegs, dann fallen wir todmüde ins Bett.

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Am nächsten Morgen geht es trotzdem wieder früh aus den Federn. Das Frühstück ist absolut ordentlich gemessen am Zimmerpreis und dann geht es auch schon wieder los. Hoch auf den nächsten Berg zu einem Aussichtsturm weit über der Stadt am Petrin, neben dem Strahov-Stadionareal, mit Rosengärten und Statuen und Burgnachbildungen.

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Von dort ging es dann wieder nach unten, ein bisschen am Fluss entlang und dann auf dem Fluss entlang. Nach der Fahrt auf der Moldau, für die wir Vergünstigungscoupons hatten, ging es wieder zum Bahnhof und back nach Nürnberg. Die Rückfahrt verbrachten wir ziemlich erschlagen auf Grund des Schlafmangels mit dem Aussortieren der total misslungenen Bilder und wieder zuhause ging es sofort ab ins Bett.

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