Wie du wahrscheinlich weißt, gehöre ich zu den Reisenden, die nicht nur in die Ferne denken sondern auch ihr Umfeld und ihr eigenes Land komplett erleben möchten. Ich habe in der Vergangenheit schon wahnsinnig viele wunderschöne Fleckchen in Deutschland gefunden und einige tolle Städte besichtigt. Einige fehlen mir aber auch noch in meiner „Sammlung“. Und ein mal war ich in einer Stadt, die voll von kulturellen Schätzen sein soll, habe davon aber absolut gar nichts gesehen.
Ich fuhr nach Dresden zum Fußball schauen. Nach der Ankunft ging es direkt zu Fuß ins Stadion. Es war Winter, und es war wirklich saukalt. Eigentlich wollte ich nach dem Spiel noch ein bisschen die Innenstadt erkunden, doch dann war ich so ausgefroren, dass ich mich in Bahnhofsnähe in ein Café gesetzt und eine heiße Schokolade getrunken habe. Erst nach einiger Zeit im warmen Zugabteil wurde ich wieder etwas entspannter, die Kälte ging bis in die Knochen. Dennoch eigentlich eine Schande, in Dresden gewesen zu sein, ohne Frauenkirche, Semperoper und so weiter gesehen zu haben. Das musste dringend geändert werden.
Und dann gab es da etwas, was mich in letzter Zeit immer wieder davon abgehalten hat, die Stadt erneut zu besuchen. Dresden ist Pegida-Hochburg und wird fast als Sinnbild für rechte Gesinnung verwendet. Rechte Gesinnung bedeutet oft nicht nur Fremdenfeindlichkeit sondern auch Andersfeindlichkeit. Menschen mit Beeinträchtigungen, Menschen mit anderer Hautfarbe, Menschen mit von der statistischen Norm abweichenden sexuellen Orientierung oder Idendität, Menschen mit fremder Religion – sie alle und vermutlich noch viel mehr werden zum Feindbild erkoren. Wie soll ich als homosexuelle Frau mich dann in einer solchen Stadt sicher und wohl fühlen?
Zum Glück bin ich ein frei denkender Mensch und lasse mich auch nicht allzu sehr von den Medien beeinflussen. Über einige Jahre habe ich mich sogar bewusst komplett aus dem Weltgeschehen heraus gezogen. Es gab Leute die gesagt haben, das sei nicht möglich. Aber ich habe wirklich lange nichts von meiner Umwelt mitbekommen außer Sportergebnisse. Vermutlich denkst du jetzt „aber im Fernsehen bekommt man immer was mit!“. Ich sehe aber nie fern, außer Fußballspiele und Filme, und die dann direkt angewählt. „Und im Radio auf dem Weg zur Arbeit!“. Ich habe erst seit ungefähr einem Jahr überhaupt ein Auto und Radio höre ich darin erst seit wenigen Wochen, nämlich das unaufgeregte Klassikradio. „Und in der Arbeit?!“. Da schalten meine Jungs bei Nachrichten und Werbung grundsätzlich weg und es läuft nur der größte Blödsinn, absolutes Hartz4-TV. Das ist übrigens der Hauptgrund, warum ich Fernsehen nicht ausstehen kann. Auf jeden Fall denke ich über Nachrichten differenziert und betrachte die meisten Nachrichten als Ablenkungsmanöver und Panikmache (die Vogelgrippe ist das beste Beispiel dafür).
Ich habe von den Aufmärschen in Dresden gehört und ich habe die Nürnberger Kopie ein mal live erlebt, als sie meinen Weg kreuzte. Hier in Franken galt eine Weile das kleine Örtchen Gräfenberg als rechte Hochburg, weil die NPD dort recht aktiv war. Gleichzeitig gab es im Ort große Gegenbewegungen, Gräfenberg kämpfte intensiv gegen dieses Image. Ich habe damals viel von der Antibewegung „Gräfenberg ist bunt!“ mitbekommen und weiß daher erst recht, dass die Berichterstattung oft einseitig ist. Daher hatte ich ein offenes Ohr, als ich auf der ITB in Berlin vorgeschlagen bekam, Dresden doch zu besuchen und mich davon zu überzeugen, dass Dresden immer noch wunderschön ist und im Alltag nichts von Pegida zu spüren ist. Dresden sei anders als in den Medien dargestellt. Dies fiel bei mir natürlich auf fruchtbaren Boden.
Und was eignet sich in so einem Fall besser, als zu einer Veranstaltung nach Dresden zu fahren, die Dresden in bunte Farben taucht und nur so von Andersartigkeit strotzt?! Am letzten Wochenende feierte die LGBT-Gemeinde (lesbian, gay, bi, trans und alles was es sonst noch so gibt) in Dresden den CSD. CSD steht für Christopher Street Day und ist das Regenbogenfest schlechthin. Die Christopher Street in New York wurde in den 70er Jahren zum Zentrum der Schwulen- und Lesbenbewegung. In einer Bar kam es 1969 zu einem Aufstand mit gewalttätigen Konflikten zwischen der Polizei und Homosexuellen. Bei einer Razzia sollten viele Menschen auf Grund ihrer Homosexualität verhaftet werden und weigerten sich geschlossen. Es ist ein bisschen vergleichbar mit den Aufständen, die aktuell auf Grund von Polizeigewalt gegen dunkelhäutige Bürger in den USA Thema sind, allerdings in viel viel kleinerem Rahmen. Dieser Aufstand gilt als Wendepunkt im Kampf um Gleichbehandlung und so gedenkt man jedes Jahr im Rahmen des Christopher Street Days. Und ich war dieses Jahr in Dresden gemeinsam mit meiner Freundin Carina dabei.
Am Samstag früh um halb Acht ging unser Zug von Nürnberg aus, mit einem Umstieg in Hof waren wir dann nach 4,5 Stunden in Dresden. Um 12 Uhr sollte der große Umzug statt finden, der über einen Zeitraum von vier Stunden mit drei Kundgebungen zu den umfangreicheren seiner Art gehört. Um kurz nach Zwölf kamen wir aber erst in Dresden an, und so machten wir uns zuerst auf den Weg aufs Straßenfest am Altmarkt. Dort waren einige Buden aufgebaut, eine Bühne und sogar ein kleines Riesenrad. Aber es war natürlich extrem leer, die Community war schließlich auf dem Zug. Nach einem kleinen Becher Bowle (merke: Weinbowle schmeckt um Welten besser als Vodkabowle) entschieden wir uns, nun zuerst die großen Sehenswürdigkeiten zu besichtigen und ins Hotel einzuchecken und dann auf das Straßenfest zurückzukehren, wenn der Zug wieder dort angekommen war.
Mit Google Maps und zu Fuß war das überhaupt kein Problem, denn alle großen Bauwerke liegen sehr nah beieinander und freundlicherweise auch noch genau auf dem Weg zu unserem Hotel.
Die Frauenkirche war leider gerade auf Grund einer Hochzeit geschlossen, und wir fragten uns, was es wohl kostet, eine Hochzeit in einer solchen Kirche auszurichten. Ich bin gerne in Kirchen und fand es wirklich schade, dass wir sie nicht von innen sehen konnten.
Wir liefen dann weiter in Richtung Schloss durch die Augustusstraße. Dort fanden wir einen Straßenkünstler, der sich mal etwas Anderes überlegt hat als die üblichen Gold- oder Silbermasken als Harlekin. Er erinnerte mich an das Cover des Walter-Mitty-Films und ich fand ihn einfach klasse. Es war durch die Touristenmassen aber gar nicht so einfach, ihn anständig zu fotografieren. Die Augustusstraße selbst ist nämlich auch ein tolles Fotomotiv und die Massen stapeln sich dort.
Bereits kurz bevor wir am Schloss ankamen, hörten wir dann bereits Musik und Gejohle und Gehupe und dann war klar: wir haben gerade den Umzug eingeholt! Da Carina hier und heute zum ersten Mal auf einem CSD war, wir natürlich klar, dass wir uns das nicht entgehen ließen.
Wir beeilten uns etwas und liefen ein paar Meter mit dem Zug. Dieser war erstaunlich groß für eine Stadt der Größe Dresdens und er war wunderbar bunt und wunderbar laut und wunderbar politisch, denn der CSD ist im Prinzip eine politische Veranstaltung und eine Demonstration. Die ganze Feierei wurde in den letzten Jahren um den Demozug herum gebaut.
Ich war schon in einigen Städten bei solchen Umzügen anwesend. Das größte Spektakel findet jedes Jahr in Köln statt, und Berlin ist auch nicht weit weg davon. Ich war in Braunschweig, München, Frankfurt und Nürnberg beim CSD, in Hamburg und in Ulm. Und ich muss sagen: das Publikum beim Umzug in Dresden ist ganz vorne mit dabei. Denn natürlich kommt dieser Demozug an einer ganzen Menge Menschen vorbei, die mit der Thematik nichts zu tun haben. In Köln ist das Ganze einfach eine riesige Party, doch ich habe auch schon Massen von stillen skeptischen Beobachtern gesehen, oder Leuten die sich wegdrehen. In Dresden stehen ältere Leute von ihren Cafétischen auf, jubeln einem zu und applaudieren. Daumen hoch!
Wir ließen dann den Zug passieren, damit wir ihn ein mal komplett sehen. Und dann war es Zeit für Flüssigkeit und dank der Temperaturen von 33 Grad auch Zeit für ein Eis.
Um unser Hotel zu erreichen mussten wir dann die Elbe überqueren und durch den Palaisgarten laufen. Dieser spendete uns den heiß ersehnten Schatten und ein kühles Lüftchen. Bereits am Nachmittag fanden sich dort einige Picknicker ein, und man kann sich richtig gut vorstellen, wie es dort am Abend aussieht.
Untergebracht waren wir ganz simpel aber sehr angenehm im Motel One direkt neben dem Japanischen Palais am Palaisplatz. Wir checkten ein und begaben uns erst mal auf unser Zimmer. Zwar hatten wir nicht viel Gepäck dabei (was braucht man schon für eine Nacht), aber die Umhängetaschen los zu werden war bei diesem Wetter dennoch eine Wohltat. Und noch viel mehr Wohltat war die kalte Dusche, die wir dann Beide genossen. Zwar mussten wir wieder in die gleichen Klamotten, doch auf diese Weise fühlten wir uns wieder frisch.
Gegen 15.30 Uhr gingen wir dann wieder los. Zwar befand sich der Bahnhof Dresdner Neustadt beinahe direkt neben unserem Hotel und wir liefen sogar hin um Getränke zu kaufen, entschlossen uns aber dennoch für den Fußweg in die Stadt über eine andere Brücke als beim Hinweg. Die dabei entdeckten kleinen Kunstwerke an der Wand wurden abgelichtet und bereits auf der Brücke wurden unsere Getränkeflaschen immer leerer. Wir Beide sind recht anfällig für Dehydrierung mit extremen Auswirkungen und so mussten wir einiges an Flüssigkeit in uns rein schütten. Zusätzlich hatten wir auch eine Flasche Hugo am Start, doch irgendwie mundete diese nicht so recht. Es war dafür einfach zu warm, und so tranken wir sie gerade mal halb aus.
Wir liefen mitten in der Sonne ohne Kopfbedeckung und das schon eine ganze Weile und so breiteten sich bei mir langsam Kopfschmerzen aus. Ich war heilfroh über das Ende der Brücke und die Bäume, unter denen wir dann eine kleine Rast einlegten und unsere Eisteeflaschen komplett leerten. Dabei hatten wir einen schönen Blick auf die ehemalige Fabrik im Stile einer Moschee, ein wirklich schönes Bild angesichts der aktuellen Diskussion.
Nach einer kurzen Zeitspanne zum Durchatmen und Flüssigkeitshaushalt regulieren ging es weiter und wir landeten zwischen Semperoper und Zwinger, sehr nahe an der Stelle, an uns der Umzug aufgegabelt hatte.
Ich mag imposante Steinbauten und noch mehr mag ich in Stein gemeiselte Verzierungen, Statuen und Säulen. Doch noch viel mehr mag ich es, wenn ich außergewöhnliche Laternen finde, und die im Optimalfall noch verbunden mit solchen Gebäuden. Und genau das ist hier an der Semperoper der Fall. In diese Laternen habe ich mich sofort verliebt.
Der Nutzen der Semperoper ist natürlich klar, doch was ist eigentlich der Zwinger, fragten wir uns. Auch hier half Google, der Zwinger wurde als eine Art Vergnügungspalast unter August dem Starken (Kurfürst Friedrich August I.) gebaut. Heute beherbergt er drei Museen und ist immer wieder Veranstaltungsort für Konzerte.
Sicher fehlten nun noch ein paar Sehenswürdigkeiten, die auch nennenswert gewesen wären, doch wir waren ja hier um den CSD zu feiern. Und es wurde Zeit, auf das Straßenfest zurückzukehren. Daher ließen wir weitere Bauten außer Acht, die wichtigsten hatten wir nun ja gesehen.
Zurück auf dem Straßenfest waren wir dann schon halb verhungert. Die Entscheidung war gar nicht so einfach und die Wahl fiel am Ende auf russische Pelmeni. Vier Euro pro Portion, doch irgendwie war die Portion dann ziemlich klein, so dass unser Hunger leider noch nicht gestillt war. Vielleicht hätten wir doch mal vernünftig frühstücken sollen. Mit einem sehr schnell geleerten Wasser begaben wir uns vor die Bühne und folgten eine Weile dem durchaus interessanten Bühnenprogramm. Als das Programm etwas abflachte, fiel mein Blick auf den Stand neben der Bühne, der Knoblauchspaghetti anbot und wir teilten uns noch eine Portion davon. Und das war wirklich ein Genuss!
Das Bühnenprogramm war schwankend, doch die Menge war recht gut dabei. Vielleicht denke ich immer zu komplex für Party. Denn wenn auf der Bühne ein extrem flacher und perverser Witz gemacht wird, dann kann ich darüber einfach nicht lachen. Ich denke dann immer „und wenn jetzt hier gerade Jemand das gehört hat, der negativ eingestellt ist zu der ganzen Thematik und da oben auf der Bühne steht eine Transe, die so einen ekligen Witz macht, dann wird sich dessen Meinung dadurch sicher nicht ändern sondern er wird sich bestätigt fühlen“. Scheinbar denken die meisten Leute aber nicht so und vielleicht ist das auch gut so, ich weiß es nicht. Solche Witze gab es jedenfalls viele, aber es gab auch wirklich gute Showeinlagen. Und es gab eine coole Aktion unter dem Hashtag #hands4you. Es handelt sich um eine Bilderaktion zum CSD, bei dem man sich aktiv via Instagram beteiligen konnte. Die Bilder wurden dann auf der Leinwand der Bühne gezeigt. Carina und ich posteten dazu drei Beiträge und einer verweilte wirklich sehr lange auf der Leinwand.
Auf dem Straßenfest verweilten wir bis ungefähr 20 Uhr, auch ein schattiges Plätzchen war gefunden, allerdings leider keines zum Sitzen. Und so machten wir uns dann nach vier Stunden Stehen wieder auf den Rückweg, noch ein bisschen Entspannen, bevor es dann in die Disco gehen sollte. Es gibt zum CSD immer eine offizielle Party in einem Club und in Dresden hieß das Ganze Gaylaktika und fand im größten Club im östlichen Teil Deutschlands statt, dem Kraftwerk. Bis dahin war aber noch etwas Zeit und wir gingen zurück ins Hotel. Ein bisschen Chillen, die Beine hoch legen und nebenbei das Champions League Finale schauen.
Um halb Elf machten wir uns wieder auf den Weg, diesmal nutzten wir die nahe gelegene S-Bahn und nach nur wenigen Minuten waren wir am Zielort Kraftwerk. Dort verschlug es mir dann erst mal die Sprache. 19 Euro wollten die. Pro Person. Das hier war nicht meine erste offizielle CSD-Party, aber die mit Abstand teuerste. Die Hälfte ist so das, was man normalerweise bezahlt. Den Eintrittspreis empfand ich als absolut dreist, und es gab dabei auch kein Getränk inklusive oder irgendetwas Besonderes. Wenn man aber auf diese Party will, bleibt einem ja nichts anderes übrig als den Preis zu zahlen.
Dann checkten wir zunächst die Location, die an sich toll war. Leider war es aber noch absolut leer, aber das war um diese Uhrzeit ja nicht anders zu erwarten. Unser Standardgetränk in einem Club ist ein Mojito mit Sprite anstatt Soda, die mallorquine Variante. Die Getränkepreise waren glücklicherweise nicht an den Eintrittspreis angepasst und so konnten wir unseren Favoriten auch hier genießen.
Nach und nach füllte sich der Club und die Party wurde besser. Und ich tanzte sogar ein kleines bisschen, was definitiv eine Bemerkung wert ist, denn ich kann tanzen so gar nicht leiden und tu das nur ab und zu ein bisschen meiner Freundin zu Liebe. Ich fühl mich dabei einfach nicht wohl und fehl am Platz. Aber ich habe getanzt. Und dann gab es da ja auch noch diese Show. Eine etwas ägyptisch anmutende Tanzshow mit ein paar sehr guten und einem ziemlich schlechten Tänzer, einer Menge Lichteffekte und wirklich großen Feuerbällen sowie einen gigantisch abfeiernden DJ.
Das Partyfazit lautete „Ganz nett, aber das Geld nicht wert“. Zwischen Zwei und Drei verließen wir die Party und erwischten durch Zufall gerade so die Tram, die uns direkt zum Hotel zurück brachte. In Dresden fahren einige öffentliche Verkehrsmittel nämlich auch nachts, da könnten sich viele Städte mal ein Beispiel dran nehmen.
Am nächsten Morgen enttäuschte uns dann das bis dahin perfekte Motel One noch ein bisschen, als es zum Frühstück ging. Die Auswahl an Speisen war ausreichend und auch lecker, aber die Sitzplätze waren leider nicht ausreichend. Wir nahmen kurz draußen Platz, doch es gab über Nacht einen Temperatursturz auf 14 Grad und es regnete. Ein wirklich unangenehmer Zustand. Nach dem ersten kleinen Teller wurde glücklicherweise ein Platz innen frei und wir konnten umziehen und dann war alles gut. Insgesamt waren wir mit unserer Unterbringung voll zufrieden, lediglich die fehlenden Plätze beim Frühstück waren ein Minus.
Wir hatten überlegt, noch einmal in die Stadt zu fahren zum Regenbogenbrunch am Altmarkt, doch bei dem Wetter ließen wir das lieber sausen und machten uns auf den Heimweg. Die Zugfahrt dauert schließlich ewig und nur durch Glück wurde sie nicht noch verlängert. Der Anschlusszug wartete und unsere Sprintfähigkeit war hierfür ausreichend, so dass wir am späten Nachmittag wieder zurück in Nürnberg waren.
Zwar waren wir nicht lange in der Stadt Dresden, doch für einen Eindruck hat es durchaus gereicht. Mir wurde empfohlen, dass ich mir unbedingt noch die Neustadt ansehen muss, und das steht für einen zukünftigen Besuch dann auf dem Programm. Carina hat ihren ersten CSD erlebt und genossen und auch ich habe endlich wieder mal einen positiven CSD gesehen. In den letzten Jahren war ich nämlich nur auf der Nürnberger Veranstaltung, und die ist mehr ein Trauerspiel als eine Feier.
Vor Allem hat der Besuch in Dresden aber eines gebracht: ich habe gesehen und erlebt, dass Dresden nicht so ist, wie es in den Medien dargestellt wird. Die braune Stadt, in der es nur Rechtsextreme gibt?! Nein, so ist es nicht. Ich habe in Dresden erlebt, wie ältere Herrschaften mit uns gefeiert haben und selbst abseits der Veranstaltung wurden Carina und ich weder angefeindet noch blöd angesehen. Es gibt immer und überall die eine oder andere Person, die ein bisschen intensiver kuckt, wenn zwei Frauen sich an der Hand halten und bei zwei Männern vermutlich (traurigerweise) noch ein bisschen mehr. Aber diese Personen gibt es überall und von einer umfassenden Ablehnung oder feindlicher Gesinnung war schon gleich gar nichts zu spüren. Dresden hat uns am Wochenende sehr deutlich den Beweis abgeliefert: Dresden ist bunt!
Mein wichtigster Spruch vom Wochenende: Homophobie ist eine Bildungslücke!
Damit will ich Niemanden angreifen, aber dazu anregen sich mit der Thematik auseinanderzusetzen und dadurch Berührungsängste zu verlieren
Wir wurden von der Dresden Marketing GmbH zur Übernachtung im Motel One eingeladen und die Idee des Besuch stammt ebenfalls aus deren Köpfen. Wir haben die Idee gerne aufgenommen und spontan zugesagt. Hierfür bedanken wir uns herzlich! Meine Meinung wurde davon nicht beeinflusst, sie habe ich mir selbst gebildet und ich gehe davon aus, dass das im Text auch deutlich zu sehen ist.