AC III Tier to heaven

19. Januar 2014
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Am Victoria Terminus angekommen (und again, Taxifahrer von 80 auf 50 gehandelt) ist das Orientieren einfach. Und dann, was könnte Besseres passieren: ein Waiting Room nur für Frauen. Rein da!

Ich werde von einer zugedröhnten und einer normalen Jugendlichen von rechts pausenlos zugetextet. Weiße sind eine Attraktion. Ich dachte, ich gehe Sightseeing machen, dabei bin ich ein Sight…. Wahnsinn. Auch dass ich Tagebuch schreibe hält die Mädels nicht vom Labern ab.

Dann kommt noch eine europäische Dame, ist froh über Gesellschaft und man hilft sich dann so gegenseitig. Sie kommt aus der Schweiz und wir nehmen den gleichen Zug. Dieser Zug ist aber so ellenlang, so was hab ich noch nicht mal bei einem Güterzug gesehen.

Alleinreisende Frauen wählen Upper Tier. Erst finde ich das scheiße, doch dann bin ich ganz froh so, denn ich liege über den Köpfen aller vorbei gehenden Menschen. Es reicht, dass die 5 anderen versuchen, mich zu begaffen. Gelingt ihnen aber nicht, da ich schneller oben verpackt bin, als sie überhaupt im Zug.

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Die Nacht vergeht schneller als erwartet, mein Rucksack ist halbwegs kissentauglich. Es gibt Kissen und Decken und so weiter. Doch wo platziere ich denn den Rucksack safe, außer auf meinem Tier? Ich kann jedenfalls schlafen dank Augenklappe von Turkish Airlines. Die A/C ist ziemlich frisch und wird freundlicherweise schnell wieder abgeschalten (kann man in jedem Abteil selbst tun).

Ich bin früh wach und nicke dann nochmal ein und schrecke 4 Minuten bevor ich in Pernem sein soll hoch. Jetzt aber schnell, alles packen, runter klettern vom Tier und ab zur Tür. Denkste. An der geöffneten Tür steht ein Kerl, der mir erzählt, dass wir gerade fast zwei Stunden Verspätung haben. Auch okay, so sehe ich dann wenigstens was von den Western Ghats. Zurück in mein Abteil mag ich nicht, aber hier an der Tür ists super!
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Dann in Pernem angekommen finden sich schnell einige Menschen, die nach Arambol wollen. Ich werde von einem Pärchen mitgenommen. Shared Taxi? Der Taxifarer will 400, das wollen wir nicht. Rikshaw? 300. Das ist zwar nicht viel weniger, aber zu dritt mit Backpackergepäck in einer Rikshaw eine Strecke von 20 Kilometer zu fahren ist göttlich! War den Spaß auf jeden Fall wert.

In Arambol angekommen finde ich das Woodstock Village nicht, wo ich ne Reservierung über hostelworld in der Tasche hab. Zum Glück ist das die letzte reservierte Unterkunft. Warum? Das Village gibt es dieses Jahr gar nicht. Also sucht man sich einfach schnell was Anderes, wird fündig und genießt ab diesem Moment die Hütte, den Strand, die Strandbar, … das wäre wahnsinnig ärgerlich gewesen, wenn es eine teure Unterkunft gewesen wäre. Hier handelte es sich um 4 Euro, so dass ich die fehlende Unterkunft nicht mal reklamiert habe. Dennoch ist es mir ein Rätsel, wie man eine Unterkunft vermitteln kann, die nicht existiert.

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Der Abend in Arambol war noch von Ärger geprägt. Man denkt sich nichts schlechtes, genießt so den Tag und will am Abend schwimmen gehen und dann zum Sonnenuntergang am Meer sein. Was braucht man dafür? Schwimmsachen, Handtuch (nicht vorhanden, aber es gibt ja welche in der Hütte, nimmt man eben die), Kamera, bisschen Geld. Alles ab in eine Tasche, außer die Schwimmsachen natürlich, die trägt man schließlich am Körper.
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Ab an den Strand! Rein ins Wasser! Das Wasser ist wunderbar warm und das Schwimmen ein Traum! Die Brandung ist relativ stark, man könnte theoretisch hier gut surfen. Grade soll es aber einfach nur schwimmen sein. Danach wieder an den Strand setzen, trocknen lassen und den Sonnenuntergang genießen. Doch was ist das? Zurück am Platz liegen die Sachen total anders da, als man sie verlassen hat (obwohl Niemand dort am Platz war). Nun gut, ich stelle fest, dass der Wind echt extrem pustet und wohl meine Tasche umgeweht hat, dummerweise so dass sie offen war und voller Sand. Autsch sagt da die Kamera und trotz Entfernen des sichtbaren Sandes mag sie nicht mehr gehen.Nun gut, dann eben kein Bild vom Sonnenuntergang und nochmal ab in eine Bar zum Abendessen. Das Essen ist köstlich. Der Sonnenuntergang Wahnsinn! Ein riesengroßer dunkelorangener Ball versinkt im Meer. Etwas getrübt wird der Abend eben nur vom Out der Cam.

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