Am Victoria Terminus angekommen (und again, Taxifahrer von 80 auf 50 gehandelt) ist das Orientieren einfach. Und dann, was könnte Besseres passieren: ein Waiting Room nur für Frauen. Rein da!
Ich werde von einer zugedröhnten und einer normalen Jugendlichen von rechts pausenlos zugetextet. Weiße sind eine Attraktion. Ich dachte, ich gehe Sightseeing machen, dabei bin ich ein Sight…. Wahnsinn. Auch dass ich Tagebuch schreibe hält die Mädels nicht vom Labern ab.
Dann kommt noch eine europäische Dame, ist froh über Gesellschaft und man hilft sich dann so gegenseitig. Sie kommt aus der Schweiz und wir nehmen den gleichen Zug. Dieser Zug ist aber so ellenlang, so was hab ich noch nicht mal bei einem Güterzug gesehen.
Alleinreisende Frauen wählen Upper Tier. Erst finde ich das scheiße, doch dann bin ich ganz froh so, denn ich liege über den Köpfen aller vorbei gehenden Menschen. Es reicht, dass die 5 anderen versuchen, mich zu begaffen. Gelingt ihnen aber nicht, da ich schneller oben verpackt bin, als sie überhaupt im Zug.
Die Nacht vergeht schneller als erwartet, mein Rucksack ist halbwegs kissentauglich. Es gibt Kissen und Decken und so weiter. Doch wo platziere ich denn den Rucksack safe, außer auf meinem Tier? Ich kann jedenfalls schlafen dank Augenklappe von Turkish Airlines. Die A/C ist ziemlich frisch und wird freundlicherweise schnell wieder abgeschalten (kann man in jedem Abteil selbst tun).
Dann in Pernem angekommen finden sich schnell einige Menschen, die nach Arambol wollen. Ich werde von einem Pärchen mitgenommen. Shared Taxi? Der Taxifarer will 400, das wollen wir nicht. Rikshaw? 300. Das ist zwar nicht viel weniger, aber zu dritt mit Backpackergepäck in einer Rikshaw eine Strecke von 20 Kilometer zu fahren ist göttlich! War den Spaß auf jeden Fall wert.
In Arambol angekommen finde ich das Woodstock Village nicht, wo ich ne Reservierung über hostelworld in der Tasche hab. Zum Glück ist das die letzte reservierte Unterkunft. Warum? Das Village gibt es dieses Jahr gar nicht. Also sucht man sich einfach schnell was Anderes, wird fündig und genießt ab diesem Moment die Hütte, den Strand, die Strandbar, … das wäre wahnsinnig ärgerlich gewesen, wenn es eine teure Unterkunft gewesen wäre. Hier handelte es sich um 4 Euro, so dass ich die fehlende Unterkunft nicht mal reklamiert habe. Dennoch ist es mir ein Rätsel, wie man eine Unterkunft vermitteln kann, die nicht existiert.