Dresden

Viel zu früh am Morgen klingelt mein Wecker. Wenn der Wecker klingeln muss, ist es immer zu früh, aber das kann dann doch noch in verschiedene Kategorien eingeteilt werden. Es war 5 Uhr, absolut nicht meine Zeit. Irgendwie hätt ich es trotz 1,5 Stunden Zeitpuffer fast geschafft, nicht pünktlich am Bahnhof zu sein… war ich dann aber doch und wurde mit einem Strahlen belohnt. Ich hatte ein Blind Date am Nürnberger Bahnhof, für eine gemeinsame Fahrt nach Dresden. Mein Date kam gerade mit dem Zug aus Würzburg und zusammen ging es dann weiter Richtung Nordosten. Die Fahrt war witzig und unterhaltsam, aber irgendwann kann man dann doch nicht mehr sitzen in den Bummelzügen, so dass die Ankunft in Dresden sehr begrüßt wurde.

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Dummerweise oder glücklicherweise hatten wir im Zug gelesen, dass bereits 20000 Tickets für das geplante Fußballspiel im Vorverkauf abgesetzt wurden, so dass wir auf eine Stunde Kultur verzichteten und gleich zum Stadion wanderten. Tatsächlich gab es nur noch für einen Block Karten, aber die waren glücklicherweise genau da, wo wir sowieso hin wollten. Perfekte Sicht und weit oben, hinterm Tor.

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Nun standen wir am Stadion, hatten nicht mehr genug Zeit, um in die Stadt zurück zu gehen, aber zu viel Zeit, um das Stadion schon zu betreten, obwohl ich sehr gerne sehr frühzeitig im Block bin. Der Fanshop brachte nur 5 Minuten Zeitvertreib ein (und einen Pin), dann sind wir doch ins Stadion, erst mal was essen und ein Bier holen :-) Die Preise sind gut, aber es gibt kein Steak!!! Frechheit! Ich teste überall auch die Gastronomie in den Stadien und am liebsten tu ich das mit einem Steak. Manchmal weiche ich auch auf regionale Spezialitäten aus, beispielsweise die tschechische Klobasa. Aber auch so etwas gab es in Dresden nicht. Also musste eine Bratwurst her, und die war so naja.

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Der Support war schon vor dem Spiel spitze. Das gilt für Dresden, aber unerwarteterweise auch für Heidenheim! Die Anzahl der Auswärtsfans war ein Witz, aber die Anwesenden haben Alles gegeben! Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich aber nicht einmal, dass es in Heidenheim auch Fußballfans gibt. Das Spiel selber endete 0:0, war aber nicht so schlimm, wie das Ergebnis klingt. Es ging munter hin und her, bis zum Strafraum war alles ganz ansehnlich. Wir sahen also eigentlich ein gutes Spiel.

In der Halbzeitpause und nach dem Spiel hatten wir noch herrlichen Spaß mit den bereits ordentlich angetrunkenen Herren um uns rum, die versuchten uns anzuflirten. Schließlich saßen wir doch im gleichen Zug und wir sollen nicht so tun, wir wissen genau, was sie meinen und wollen…. Immerhin waren sie ehrlich und direkt, aber trotzdem dachten wir uns „Hilfe, hoffentlich fahren die nicht auch mit uns zurück…“

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Nach dem Spiel wollten wir ab in die City, bisschen was sehen… aber irgendwie haben wir das nicht geschafft. Wir fanden eine Fußgängerzone und die Kreuzkirche. Aber es war so dermaßen kalt… also ab ins Café und erst mal aufwärmen. Nach einigen Stunden in der Kälte geht irgendwann einfach nichts mehr. Und dann war irgendwie die Zeit um und wir liefen zurück zum Bahnhof.


Die Herren aus dem Stadion waren nicht im Zug, und wir waren froh darüber. In Zwickau stiegen sie lustigerweise in unseren Zug ein, sahen uns aber nicht. Puh, Glück gehabt und perfekt wieder in Nürnberg angekommen!

Kultur muss warten, Dresden, ich komme wieder!

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