Entering Vienna

Direkt nach meiner Rückkunft von Budapest nach Stuttgart ging es weiter nach Wien, und zwar am nächsten Morgen, mit einigen Flughafenstunden dazwischen. Mein Bett findet ihr hier.

Die Nacht verging erstaunlich schnell, ich hab doch immer wieder schlafen können, auch wenn es dann irgendwann weh tat und ich aufgewacht bin, mich umgedreht hab und weiter schlief. Da ich mir ein sehr abgelegenes Eck gesucht hatte, kam auch kaum Jemand vorbei, ich bin also nur paar Mal von Passanten aufgewacht. Um halb Fünf tobt am Flughafen bereits der Bär und an Schlaf ist nicht mehr zu denken. Also Gepäck abgeben und erst mal frühstücken – Burger King… Dann ins Flugzeug, diesmal läuft alles planmäßig. Wir landen pünktlich in Wien, aber was ist das? Beschissenes Wetter. Dementsprechend klatschnass ist mein Backpack, als ich ihn vom Band hole. Und dementsprechend nass ist dann mein Rücken.

Ich hole mit eine Vienna-Card für 72 Stunden freien Nahverkehr im ganzen Wiener Gebiet und ein paar Ermäßigungen. Die Dame an der Info fragt mich noch, wie ich zum Hotel komme und ich erkläre es ihr. Dann stehe ich am Busbahnhof und den im Internet auf der offiziellen Flughafenseite ausgewiesenen Postbus gibt es gar nicht, nur allerlei Busse, die mir anbieten, mich nach Ungarn zu fahren. Da komme ich doch mit Umweg Stuttgart gerade her. Dann nehme ich eben die S-Bahn. Als die Fahrkarte kontrolliert wird, heißt es plötzlich, dass diese noch nicht gilt, glücklicherweise darf ich aber für 1,80 Euro nachlösen. Immerhin.

Ich finde mein Hotel und obwohl ich mehrfach überprüft habe, ab wann ich einchecken kann und überall die Info fand: „rund um die Uhr“, höre ich nun, dass das erst ab 12 Uhr geht. Nun ist es erst zehn. Was tu ich nun mit meinem Gepäck und noch zwei Stunden Zeit? Zu wenig, um wirklich etwas zu machen, zu viel um rumzusitzen. Ich packe also alle Wertsachen aus meinem Gepäck in den Rucksack und lass den großen Backpack an der Rezeption stehen. Dann mache ich mich auf ins Gasometer, das nur wenige Meter vom Hotel entfernt liegt. So ein Kaffee wär vielleicht mal gar nicht schlecht….

Ich versuche, meinen Status auf Facebook zu posten und merke mal wieder, dass Österreich handytechnisch zum kotzen ist. Ich müsste eigentlich auf orange wechseln, zumindest half das bei vergangenen Austria-Aufenthalten immer, aber orange beantwortet die Anfrage meines Mobilfunkgerätes nicht. Also keine sms und keine email mehr. Juhu.

Positiv: ich kann sofort erkennen, ob etwas preiswert ist oder nicht, ohne rechnen zu müssen, als ich mir etwas zu trinken kaufe.

Mein erster Eindruck von Wien nach diesen Erlebnissen: Unfreundlich, mehrere Fehlauskünfte und beschissenes Wetter -> Vienna sucks!

Dann ist es endlich 12 Uhr und ich kann einchecken. Ich war positiv vom Zimmerkomfort überrascht (viel Platz, zwei Betten, klasse Dusche, kostenlos Wlan, TV – eigentlich Standard, aber als Nie-Hotel-Geherin für mich völlig neu) und natürlich sprang ich als erstes laaaaange unter die heiße Dusche. Herrlich! Ich stelle fest: Duschen können Leben retten. Zumindest fühl ich mich grad so. Nun sieht Wien schon anders aus, und wie es aussieht, bringe ich jetzt in Erfahrung.

Plötzlich hat sich Wien total verändert. Nun, vermutlich hat sich nicht Wien geändert sondern meine Laune nach der Dusche. Ich mache mich also auf in die City und bin mehr als beeindruckt. Nach wie vor gibt es einige nervige Dinge (zu viele Touristen auf einem Fleck, nicht vorhandene Tubemaps und nicht vorhandene Hinweisschilder -> nein, ich laufe nicht mit Stadtplan durch die Gegend!!!), aber Wien ist einfach WAHNSINN!

Durch Zufall lande ich mit der Ubahn am Stephansdom. Ich will eigentlich weiter, aber dann steige ich halt aus, wenn ich schon was Bekanntes höre. Von dort wird erst mal trotz Regen gelaufen, dabei finde ich mit noch mehr Zufall die Peterskirche. Das ist unglaublich, Stunden könnte ich da drin verbringen und hätte immer noch das Gefühl, nicht alles gesehen zu haben.

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Von der Peterskirche geht es weiter, wird etwas kommerzieller (Julius Meinl). Ein Weinregal, das Beachtung verdient und das ich auch gerne mal zuhause stehen hätte. Wobei mir die Weine dann vermutlich zu schade zum Trinken wären.

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Generell muss ich sagen, dass es echt verwunderlich ist, wie verschiedene Ketten es schaffen, sich in ein Straßen- und Gebäudebild zu integrieren. Das fiel mir in Salzburg mit MacDonalds und Nordsee schon auf und ist in Wien noch extremer.

Ich laufe einfach den Gebäuden nach, von denen ich hinter Bäumen irgendwelche Kuppeln etc sehe. So komme ich zum Sissimuseum, aber da stehen definitiv zu viele Leute an. Das Papyrusmuseum war aber eh geplant, also gehts an der Spanischen Hofreitschule vorbei zur Nationalbibliothek und innen ins Museum. Nun bin ich stolze Besitzerin eines Stücks Papyrus.

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Im Anschluss gehts gleich weiter ins KHM. In der neuen Burg befinden sich noch mehrere interessante Sammlungen, zum Beispiel eine unglaubliche Anzahl an Ritterrüstungen in der Hofjagd- und Rüstkammer und eine ungefähr genauso umfangreiche Musikinstrumentesammlung. Die Ausstellungsstücke sind der absolute Hammer, aber selbst die Räumlichkeiten an sich sind unglaublich und wären einen Besuch, wenn nicht sogar das (heftige) Eintrittsgeld wert. Ich staune mich jedenfalls durch die Räume.

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Auch das Ephesus Museum ist fällig. Wieder an der frischen Luft, hat es glücklicherweise etwas aufgehellt, keine Regenströme mehr, so dass ich noch im Burgpark spaziere. Dort ist gerade Spazieren verboten auf Grund des vorhergehenden Sturms. Die Gefahr durch eventuell beschädigte Bäume soll zu groß sein. Mir ist das aber egal, ich (und ein paar Weitere) gehe trotzdem dort spazieren. Bis ich dann – wieder zufällig – an der Oper lande. Am Abend wird richtig gut gegessen. Zwiebelsteak mit rotem Hauswein, Mineralwasser, Brot mit Quark, ein kleiner Schwarzer.
Ein herrlicher Ausklang des Tages, absolut zum Genießen und zum Aufsaugen.
Wien – ich bin begeistert!

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Am nächsten Tag stelle ich fest: Wien ist scheiße (Verzeihung!) anstrengend. Heute ist das das Hauptgebäude des KHM fällig, schließlich habe ich schon eine Eintrittskarte. Das gestrige Ticket ist hier auch heute noch gültig. Die beiden Zwillingsbauten KHM und NHM sind ebenso beeindruckend wie wohl halb Wien. Zuvor aber wird gefrühstückt im Rochus am Rochusmarkt mit Blick auf die Rochuskirche, die wegen eines Gottesdienstes gerade nicht besichtigt werden kann. Das Frühstück ist zum Genießen und man ist gestärkt für die nächste Monsterrunde. Ich laufe los und wieder geht es der Nase nach, oder eher dem Blick auf diverse Kuppeln oder Türmchen. So lande ich bei der Karlskirche, wo ich eigentlich nach oben wollte, aber da auch hier in wenigen Minuten Gottesdienst ist, ist der Panoramalift natürlich außer Betrieb. Macht auch nichts, ich habe noch genug vor. Ich fahre weiter zum Burgring (Straßenbahn) und finde die Zwillingsbauten dort auch heute noch sehr beeindruckend.  Ägypten, Rom, Griechenland, die Etrusker, eine sehr interessante Sammlung. Die Münzsammlung war weniger der Hit, die Gemäldesammlung dafür umso mehr. Cranach, Dürer, Rembrandt, Rubens, Caravaggio, um nur Einige zu nennen. Das Gebäude an sich ist auch Prunk schlechthin, aber das scheint in Wien so üblich zu sein.

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Nach meinem Besuch dort gehts vorbei am Parlament (die spinnen, die Österreicher. Auf der anderen Seite: wenn sie so ein Gebäude schon haben, können sie es auch nutzen) zum Rathaus, wo auf dem davor liegenden Platz massenhaft Buden aufgebaut sind – ab morgen laufen das Wiener Fimfestival mit Open Air Kino vor dem Rauthaus. Eine riesige Leinwand steht bereits und die Buden sind in Betrieb und es ist gerammelt voll. Die Preise sind happig, und da ich nicht wirklich Hunger habe, schlendere ich einfach nur drüber. Es gibt herrliche Köstlichkeiten. Eigentlich schade, dass das Frühstück noch gar nicht soooo lange her ist. Meine Füße und mein Rücken spüren den Sightseeing-Marathon schon wieder und ich bin angesichts der mangelnden Sitzgelegenheiten rund um das KHM und dessen Park froh über die Filmfestivaltribüne, auf der ich mich niederlassen kann. Ich habe noch so viel geplant für heute und muss wohl die Hälfte schon wieder über den Haufen werfen, weil wieder so viele andere Dinge dazwischen gekommen sind. Scheint typisch zu sein für die Kombination Wien und Naninka. Was ich jetzt auch schon über Wien sagen kann: es ist herrlich, aber es ist irre touristisch, und alles ist auf Cash ausgelegt. Budapest hat deutlich weniger zu bieten an Sehenswürdigkeiten, Prunk, kaiserlicher Vergangenheit, Palästen, Museen, aber Budapest ist ursprünglicher und daher auf dieser Reise mein Favorit.

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Im Anschluss an die Pause am Rathaus, laufe ich durch den Volkspark (herrliche Rosengewächse, auch ein 80jähriger Strauch), komme am Bundeskanzleramt vorbei, an der Spanischen Hofreitschule entlang. Ich weiß, ich war hier gestern schon, aber ich will ja zum Palmengarten, und da muss ich nun mal hier entlang. Ich komme zufällig an der Touri-Info vorbei und schnappe mir dann doch mal nen Stadtplan und und auf der Rückseite ist sogar ein ÖVV-Plan. Yeah! Weiter gehts am Albertina vorbei (ist evtl morgen dran) in den Palmengarten bzw das darin befindliche Schmetterlinghaus. Tropische Temperaturen und im Nu bin ich klatschnass geschwitzt, aber es lohnt sich, die Schmetterlinge sind fantastisch! Fotos von ihnen zu schießen bekomme ich aber nicht vernünftig hin, sie sind einfach immer viel zu schnell wieder weg. Erholung von den vorhergehenden Stunden und Kilometern hole ich mir dann im Burggarten und dann geht es langsam zurück zum Hotel, schließlich steht heute noch Fußball und das Museum der Austria auf dem Programm. Außerdem kann ich langsam Gemälde, Rüstungen, Münzen und Skulpturen nicht mehr sehen, bin also froh über Abwechslung.

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Nach all den Museumstouren und klassischen Gebäuden der letzten Stunden bin ich absolut froh, dass nun einmal eine Abwechslung auf mich wartet. Ich gehe zum Fußballspiel Austria Wien – SV Ried im Franz-Horr-Stadion. Das Stadion ist leicht zu erreichen, doch fürs Austria Museum bin ich schon zu spät dran.

Ich hole mir ein Ticket für das Match und der Herr am Schalter hat anscheinend andere Vorstellung vom besten Platz in der günstigsten Kategorie als ich. So sitze ich sehr weit unten (4. Reihe) und ganz am Rand, allerdings immerhin nahe an der Heimtribüne. Noch dazu ist mein Platz im Familienblock – wenn ich etwas im Urlaub nicht brauchen kann, sind das KINDER! Auf dem Weg zu meinem Platz fliegen dann auf der Treppe plötzlich zwei Brötchen an mir vorbei und ein Becher mit Getränk, eine Frau kommt hinterher geflogen. Sie ist wohl auf der Treppe gestolpert und hatte Glück, dass ihr nichts passiert ist. Ich hatte auch Glück, denn weder mein Käsekrainer noch mein Bier wurde in Mitleidenschaft gezogen.

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Ein netter Service auch, dass man das Programmheft nicht kaufen muss, sondern es auf den Plätzen verteilt liegt. Dafür muss man umso mehr löhnen, wenn man den obligatorischen Pin haben will. Ich dachte, ich hör nicht richtig, als der Herr an der Kasse 8 (in Worten: acht!) Euro von mir dafür will. Und das nach so einem Spiel….. Die Austria war einfach schlecht, behäbig, unkreativ; ich erlebe nur Ballgeschiebe im Mittelfeld. Kaum eine echte Torszene und ich befürchte schon ein torloses Unentschieden, als Ried tatsächlich das 1:0 schießt. Ried hatte immerhin drei vernünftige Torchancen im ganzen Spiel und die Austria keine einzige, so dass das Ergebnis auch in Ordnung geht. Ich muss zu meiner Schande allerdings gestehen, dass ich das Tor nicht gesehen habe. Es waren zwei Köpfe im Weg, und zusätzlich ging ich davon aus, dass ja eh wieder nichts passiert, weil eben schon die ganze Zeit nichts passierte. Was allerdings absolut top war: der Support!!!!!

Der nächste Morgen beginnt mal wieder mit Suchen, doch dann finde ich (nach Frühstück kaufen bei Billa, Frühstück verzehren auf einer Bank und dem Besuch einer Apotheke zum Erwerb von Blasenpflastern – inzwischen ist es unerträglich) das Hundertwasserhaus. Beeindruckend, aber doch etwas komisch finde ich es. Das Café sieht jedoch einladend aus und so begebe ich mich nach innen, schlürfe einen Milchkaffee und schaue einen Film über das Haus und die dahinter steckende Philosophie und muss sagen, das überzeugt mich. Zudem spüre ich, wie die Hektik der letzten Tage nach und nach von mir abfällt und ich ruhig werde.

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Ich beschließe also, mir diese Ruhe nicht mehr nehmen zu lassen, steige vor dem Village (zu viel Tourismus, das Café ums Eck dagegen fast leer) in die Straßenbahn und fahre direkt zum Prater. Dort bequeme ich mich unter Bäumen auf einer Bank, massenhaft Jogger kommen vorbei.

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Für mich geht es dann weiter durch den Vergnügungspark, aber benutzt wird dort nichts. Einfach nur mal kucken, denn Geisterbahn fahren kann ich auch anderswo. Außerdem will ich schließlich ins Esperantomuseum. Ich komme diesmal auch dort an, ohne ewig suchen zu müssen und stelle fest: Montags geschlossen. Mist. Aber das hätte ich ja wissen können, es steht schließlich in meinem Vienna Card Begleitheft. Nun gut, dann gehe ich eben zum Uhrenmuseum, dort schlagen alle Uhren gleichzeitig zur vollen Stunde und das hätte ich ganz gerne gesehen. Ich stehe davor und sehe: montags geschlossen. Oh no!!!! Als Alternative muss dann das naturhistorische Museum herhalten, so begebe ich mich also zu Zwillingsbau Nummer 2 und stelle fest, dass sie sich innen nicht komplett gleichen (auch ohne den Unterschied der Inhalte). Das NHM ist heller und freundlicher, nicht so schwermütig.

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Die Sammlungen sind unheimlich umfangreich, Edelsteine und Mineralien so weit das Auge reicht. Ausgestopfte Tiere, so viele man sich nur vorstellen kann. Käfer und Schmetterlinge (hier kann ich auch ein Exemplar des im Palmenhaus so begehrten Schmetterlings fotografieren).  Am frühen Nachmittag mache ich eine Pause im Nautilus Café, dass sich im Museum befindet und esse und trinke zu humanen Preisen. Pünktlich um 15 Uhr lande ich bei der Hai-Show, die weniger eine Show als vielmehr eine Erklärung ist. Leider checken es dämliche Touris nicht und stören die Vorführung. Angeblich haben sie ja alle Haiarten dort, aber selbst ohne intensive Haikenntnisse vermisse ich den Walhai. Auch die Korallen, Krebs- und Fischsammlungen sind beeindruckend (es scheint, ich muss dieses Wort hier ziemlich oft benutzen).

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Doch dann sehe ich Folgendes: ein Süßwasserrochen in einem Becken von ca 1,50 x 1,50 Metern mit einer Wassertiefe von ca 30 cm. Das halte ich für eine Frechheit und eine absolute Tierquälerei. Somit ist der ganze schöne Eindruck dahin. Im Vivarium sind die Becken wenigstens ein bisschen größer, aber auch hier verhält es sich so, dass die Tiere viel zu wenig Platz haben. Im Grunde ist das bei jedem Zoo so, aber es gibt dennoch solche und solche. Man vergleiche den Platz der Tiere in Berlin Zoo mit dem Platz der Tiere im Nürnberger Tiergarten. Das NHM ist definitiv sehr viel mehr Berlin als Nürnberg. Warum sich hier noch kein Tierschutzverband eingeschalten hat ist mir ein Rätsel.

Kurz vor Museumsende macht mein Handyakku schlapp, ich fotografiere offensichtlich zu viel. Das ist bereits das zweite Mal in drei Tagen, dass das Handy platt ist, alles nur wegen Kameranutzung. So kann ich die Bartagame und derlei faszinierendes Getier (Pfeilgiftfrösche in herrlichen Farben, eine Rothaarvogelspinne, Rotfeuerfisch und diverse Echsen) nicht mehr fotografieren. Im Endeffekt aber auch nicht schlimm. Nach dem Besuch dort weiß ich nun übrigens auch, wie eine Bettwanze aussieht :-)

Als ich wieder nach draußen komme, fällt es meinen Augen erst mal schwer, sich an die Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Es ist zwar sehr angenehm so, aber diese Sonne blendet, wenn man fast drei Stunden im Düsteren unterwegs war. Ich lasse mich zur Gewöhnung erst mal im Park nieder. Dann folge ich ausnahmsweise mal nicht den Augen sondern den Ohren und lande wieder beim Rathaus, wo sich auf der Bühne vor der Leinwand eine Musikkapelle postiert hat. Mal abgesehen von den Schlaginstrumenten ist die ganze Bühne voll mit Blasinstrumenten, eigentlich so gar nicht meins, aber die Gruppe war wirklich gut und hat fast ausschließlich klassische Werke gespielt. So kam ich also doch noch in den Konzertgenuss, blieb lange dort sitzen.

Erneut stelle ich fest: Wien ist ein teures Pflaster, ich hab mehr als doppelt so viel Geld ausgegeben wie in Budapest. Dafür habe ich auch eine Menge gesehen, aber an Sehenswürdigkeiten und Museen reicht es jetzt erst mal. Ich kann keine Kuppeln und Türme und Säulen und kein Goldgeschnörksel mehr sehen, muffige Museumssäle schon gleich gar nicht. Es wird Zeit für einen anderen Ort, höchste Zeit. So entschließe ich mich, am nächsten Morgen auch nicht mehr das Esperantomuseum oder das Uhrenmuseum nachzuholen sondern auszuschlafen, um 12 Uhr auszuchecken, auf dem Weg zum Flughafen am Zentralfriedhof zu stoppen und dann nach Stuttgart zu fliegen.

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