Auch der nächste Tag begann mit Café, das Jubiläum feierte. Oft gibt es dort zu speziellen Anlässen herrliche Buffets oder kleine Specials. Doch diesmal war das nicht so, wir warteten auf Frühstück und es gab keines… dann eben auf zum Einkaufen, denn am Abend sollte es selbst gemachte Tapas geben. Mit vollen Tüten ging es zurück zu Adrians Wohnung, das Frühstück wurde dann schnell provisorisch eingenommen. Dann ging es nochmal ab in die Stadt, Danica wollte noch was kaufen, doch der Laden hatte leider geschlossen :(  Scheint heute nicht gerade unser Tag zu sein.
Von dort aus fuhren wir dann direkt weiter mit dem Bus ins Stadion, RCD Mallorca gegen Valencia CF. Die Tickets hatte mein Bruder schon ein paar Wochen vorher geholt und nun brauchten wir noch ein drittes Ticket für Danica, die ja spontan an Bord war. Am Stadion sollte das aber kein Problem sein.
Da der Bus zum Stadion im Verkehrschaos feststeckte, stiegen alle Fußballbesucher frühzeitig auf und liefen die restlichen Meter. Es mag ein knapper Kilometer gewesen sein. Mein Bruder und Danica waren besonders schlau und wollten querfeldein abkürzen. Sehr schnell stellte ich fest, dass dort zwar Fußballplätze lagen, die man überqueren konnte, die aber eingezäunt waren. An dieser Stelle verloren wir uns dann, weil Adrian und Danica munter weiter liefen und ich lieber umkehrte und den normalen Weg nahm. Wir waren schon knapp dran und Dani hatte ja noch kein Ticket. Ich war dann Egoist, denn ich musste zum Anpfiff im Stadion sein. Es gibt beim Groundhopping nur ein relativ loses Regelwerk, aber mein Codex besagt, dass ich von Anpfiff bis Abpiff anwesend sein muss, sonst zählt dieser Ground für mich nicht. Und bei einer so weiten Anreise war klar: der muss zählen, definitiv!
Und: ich habs geschafft! Pünktlich zum Anpfiff war ich drin und sah das Spielfeld, wenn auch von der Treppe aus. Ich besorge Getränke und genau in diesem Moment st0ßen auch Adrian und Danica wieder zu mir, sie haben es auch geschafft. Wir haben zwar Platzkarten, aber es sind doch einige Plätze leer, so dass wir alle drei zusammen sitzen, ungefähr da wo wir hingehören.
Meine beiden Begleiter sind eigentlich nur wegen mir hier, beide sind gar nicht wirklich fußballinteressiert, auch wenn Beide es als gutes Erlebnis bezeichnen. Dennoch waren die Beiden sehr viel damit beschäftigt sich zu unterhalten oder die anderen (wahnsinnig vielen deutschen) Zuschauer zu beobachten.
Das Spiel war eher mittelmäßig, der Support ebenso. Gigantisch fand ich das Stadion, weil es so anders ist als die meisten. Schön steil, nicht alles gleichmäßig, schon etwas älter, Flutlichtmasten, interessante Tribünenform.
Je länger das Spiel dauerte und je mehr die Sonne weg war, desto schöner wurde der Himmel… gleichzeitig wurde es aber sehr kalt, besonders weil es dort oben auf der offenen Tribüne doch sehr windig war.
Eine kleine Bearbeitung dieses Bildes findet ihr auf Instagram.Â
Nach dem Spiel holte ich mir noch einen Pin im Fanshop, wurde dort angeblich angeflirtet, allerdings ohne das selbst zu bemerken. Dann gab es erst Frieren absolut, dann Bus voll absolut und dann Verkehrschaos absolut. Wieder aussteigen und ewig laufen. Dann starteten wir mit der Tapas-Session: Adrian und Danica kochten, ich hatte nur ein paar ganz kleine Handlangerarbeiten und relaxte einfach den Rest der Zeit. Resultat war verdammt leckeres Essen.  Stefano stieß dann auch wieder zu uns. Da Danica und Adrian mit Kochen beschäftigt waren, mussten Stefano und ich dann nach dem Essen abspülen -ein fairer Deal- während Adrian ne Massage genießen durfte.
Und schon war es irgendwie wieder mitten in der Nacht. Ich habe das Gefühl, dass die Tage zu kurz sind für mein Leben und Erleben.