Blasen sollen glücklich machen?!

1. Juli 2015
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Aus gegebenem Anlass wurde mir am letzten Wochenende bei den 24 Stunden von Bayern die Teilnahme an der Blogparade „Blasen machen glücklich“ ans Herz gelegt. Dies war das Fazit der Wellness-Bummler nach dem Bloggerwandern am Moselsteig. Und wieso soll ich nun teilnehmen? Nun, meine Füße sind für Blasen offensichtlich perfekt geeignet, also los!

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Wie geht’s den Füßen in diesen Schuhen?

Blasen machen glücklich? 

Ich habe wohl ein bisschen die Veranlagung zu Blasen an meinen Füßen. Ich hatte in meinem Leben schon hunderte, und ich behaupte, dass viele davon mich nicht glücklich gemacht haben.

Beispielsweise hatten meine alten und perfekt passenden Fußballschuhe ihren Geist aufgegeben und ich musste neue kaufen. Das Nachfolgemodell war nicht mit der gewünschten Sohle verfügbar und so musste ich ein anderes Paar wählen. Ich mochte die Farbe und die Oberfläche meiner neuen Schuhe und ich hatte damit richtig viel Gefühl im Fuß. Aber spätestens nach einer halben Stunde hatte ich eine große Blase auf der Innenseite meines rechten Fußes, links lustigerweise nicht. Die Blase heilte dann bis zum nächsten Training wieder ab, nur um dort direkt wieder zu kommen. Manchmal muss man Schuhe nur ein wenig einlaufen, dann hört das schon auf, doch auch nach dem fünften Tragen gab es keine positive Veränderung, ganz im Gegenteil: Inzwischen hatte sich dann eine Blase auf der Blase gebildet. Die Stelle hat heute noch eine Verfärbung, und das Ganze ist schon wieder ein Jahr her. Mir blieb nichts Anderes übrig, als mir neue Schuhe zu kaufen. Das Blasenpaar schenkte ich dann einem Jugendlichen in der Einrichtung in der ich arbeite. Er bekommt davon glücklicherweise keine Blasen und so haben meine Blasen hier wenigstens Jemand Anderen glücklich gemacht.

Die meisten Blasen habe ich mir wohl wirklich beim Wandern geholt, und wenn ich viele Stunden durch fremde Städte gelaufen bin. Dazu muss man erst mal erklären, wie ich neue Städte erkunde.

Ich bin ganz schlecht im Pause machen. Und ich packe immer viel zu viel Programm und Strecke in einen einzigen Tag. Ich versuche, die meisten Dinge zu Fuß zu erledigen. Manchmal streife ich sogar ohne Plan durch die Gegend, so wie ich beispielsweise in Wien von Eindruck zu Eindruck gelaufen bin, über Stunden hinweg. Dabei trug ich normale Sneakers, die schon etwas abgetragen waren. Hinten an der Ferse befand sich bereits ein Loch im Innenleder und somit eine Reibestelle. Trotzdem lief ich einfach und kam nicht auf die Idee, mal irgendwo einen Kaffee zu trinken oder mich in einen Park zu setzen. Ich besuchte mehrere Museen und einen ganzen Berg von Sehenswürdigkeiten. Ich war früh um 8 in Wien angekommen und meine erste Pause machte ich zum Abendessen gegen 20 Uhr. Inzwischen habe ich ein bisschen gelernt zu dosieren und Prioritäten zu setzen. Inzwischen mache ich ab und zu eine Pause, zumindest wenn ich nicht alleine unterwegs bin. Es klingt jetzt ein bisschen blöd, aber man wird älter. Ich merke am Abend, dass ich erschöpft bin und nehme mir jedes Mal vor, beim nächsten Trip mehr Pausen einzulegen. Zum ersten Mal gelungen ist mir das beim letzten Städtetrip nach Dresden. Da war ich zusammen mit Carina und sie war in der Lage, mich etwas zu bremsen und das Pausebedürfnis so zu äußern, dass ich es auch verstanden habe und umsetzen konnte. Im Endeffekt konnte ich Dresden so viel besser genießen als es auf meine Weise möglich gewesen wäre. Und ich hatte mir in Dresden keine Blase gelaufen, obwohl wir am Freitag dort auch 16 Kilometer in normalen Sneakers zurück legten. In Wien aber kam die Blase. Mitten auf der Ferse, da wo die kaputte Stelle des Schuhs drückte. Und ich hatte doch noch so viel vor mir! In Wien kaufte ich mir zum ersten Mal in meinem Leben Blasenpflaster. Was für eine Erleichterung!

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Immer weiter, hier am Prater in Wien

Wandern ist nicht gleich Wandern

Was sich auch verändert hat ist meine Art zu wandern. Heute lache ich über das, was ich früher als Wanderung bezeichnet habe. Zehn Kilometer war früher viel. Meine erste Wandererfahrung habe ich als Kind gemacht und gehasst. Wir hatten einen Lehrer, der wohl sehr geübt im Wandern war und am Wandertag waren wir jedes Mal wirklich wandern. Heute werden ja eigentlich nur noch Ausflüge gemacht, doch wir waren jedes Mal zu Fuß unterwegs. Schade, dass ich das damals noch nicht zu schätzen wusste. Später habe ich es dann mal selbst probiert und fuhr ins Montafon. Ich mochte es dort, es war urig und gemütlich und ruhig. Ich war gerade 19 und noch in der Schule, war dort gemeinsam mit einer Freundin, die ihre Kindheitsurlaube dort verbrachte. Natürlich gingen wir auch zusammen wandern. Wir waren in der Silvretta und wir fuhren von Schruns aus mit der Seilbahn nach oben und wanderten wieder zurück ins Tal. Ich bin mir nicht mehr sicher, wie lange wir unterwegs waren, aber viel mehr als drei Stunden waren es nicht, so meine ich.

Damals besaß ich keine Wanderschuhe, ich machte das alles mit Turnschuhen. Heute sieht das ein bisschen anders aus.

Die damaligen Strecken würde ich heute wohl eher als Spaziergang bezeichnen. Wandern beginnt definitiv erst im zweistelligen Kilometerbereich. Und Wandern ist es für mich auch nur, wenn der Weg das Ziel ist.

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Laufen ist die beste Medizin!

Irgendwann, so vor ungefähr sechs Jahren, habe ich gemerkt, dass Laufen meinen Kopf frei macht. Vornehmlich ging es hier um Joggen. Und endlich holte ich mir gute Schuhe. Nicht irgendwelche Laufschuhe aus der Sportabteilung eines Kaufhauses. Klar gibt es dort auch gute Schuhe, aber ich verglich erst mal an Hand der Eigenschaften der Schuhe und meinen Voraussetzungen, was überhaupt zu mir passt und was ich brauche. Und unter den dann herausgepickten Modellen wählte ich aus, indem ich sie zur Probe lief. Im Geschäft auf dem Laufband, jeden Schuh für ungefähr 15 Minuten. Dann entschied ich mich für den Schuh mit dem besten Laufgefühl. Freundlicherweise war es auch nicht einer der teuersten Schuhe sondern eine weniger bekannte Marke mit hoher Qualität (Saucony). Zwei Jahre hielt das Paar, dann musste Ersatz her und ich hatte Glück: das neue Modell passte genauso gut. Aber ich hatte noch mehr Glück. Unter den Auslaufmodellen fand ich noch exakt mein vorhandenes in der richtigen Größe zu deutlich reduziertem Preis. Ich trage sie heute noch, auch wenn es bald Zeit für ein neues Paar ist.

Wanderschuhe besitze ich noch nicht lange, erst seit ungefähr zwei Jahren. Für den Kauf habe ich mir viel Zeit gelassen und verschiedene Modelle über Stunden im Laden auf verschiedenen Oberflächen und Schrägen getragen. Schnell war klar, dass ich einen Schaft über den Knöchel haben möchte, um mich sicherer zu fühlen und wohl auch tatsächlich mehr Stabilität zu haben. Nach einigem Probieren entschied ich mich für den Lowa Renegade und bin damit an sich sehr zufrieden. Er hat mir schon wirklich gute Dienste geleistet. Aber er hat meine Füße ebenso geschunden!

Auf den ersten Wanderungen war er einfach perfekt. Beispielsweise trug ich ihn bei der Wanderung im tiefen Schnee hoch auf den Ochsenkopf und wieder zurück. Meine Füße blieben trocken und warm und das Tragegefühl war den kompletten Tag optimal. Und dann machte ich einen dummen Fehler.

Hier braucht sich mein Unglück zusammen

Hier braucht sich mein Unglück zusammen

Ich trug den Schuh logischerweise auch auf meiner ersten Etappe auf dem fränkischen Jakobsweg. Ich benutzte ihn mit dem gleichen Socken wie bisher. Eine Kombination, die bei den vorherigen Malen keine Probleme verursachte. Ich fuhr nach Bamberg, lief los durch die Stadt, verließ sie durch den Bruderwald und alles lief wie am Schnürchen. Irgendwann spürte ich dann eine leichte Druckstelle. Ich hatte ja gehört, dass man dann sofort handeln soll. Blasenpflaster hatte ich dabei und so machte ich Rast, zog meinen Schuh aus, klebte ein Blasenpflaster und lief weiter. Was ich nicht bedacht hatte war, dass mein Fuß ja auch etwas feucht vom Schwitzen ist und ein Blasenpflaster (oder auch ein normales) so ja gar nicht richtig hält. Das bemerkte ich dann relativ schnell, es fühlte sich irgendwie komisch an, aber auch nicht viel anders als vorher und es tat nicht weh. Und dann kam Folgendes: Wasser. Nicht schlimm mag man denken, denn die Schuhe sind wunderbar wasserdicht. Dummerweise kam das Wasser von oben und so heftig, dass ich durchnässt war. Das Wasser lief durch meine Hose und meine Socken von oben in die Schuhe. Ich hatte nur noch zwei Kilometer von 27 zu gehen und war eigentlich noch recht fit. Also begann ich zu joggen, und das hätte ich nicht tun sollen. Dabei ging Mehreres schief:

  • – durch die Nässe rutschte ich im Schuh etwas hin und her
  • – ich rutschte auf dem nicht korrekt sitzenden Blasenpflaster
  • – die Innensohle meines rechten Schuhs verrutschte

Nun kann man sich vielleicht vorstellen, was das dann für Auswirkungen auf meine Füße hatte. Ich hatte Blasen an beiden Fersen. Das Problem daran war, dass beide Blasen extrem groß waren. Die Blase an meinem linken Fuß ging ungefähr über die halbe Ferse, komplett von links nach rechts und von hinten bis ungefähr zur Mitte der Ferse. Die an meinem rechten Fuß war aber deutlich schlimmer. Sie war wirklich fersengroß und blutig.

Als ich im Gasthof angekommen war, zog ich die Schuhe aus und begutachtete meine Füße. So große Blasenpflaster hatte ich leider nicht dabei, also einfach so lassen. Glücklicherweise hatte ich meine Laufschuhe dabei und nach einer heißen Dusche und mit trockenen Klamotten humpelte ich in Laufschuhen in den Gastraum für eine Mahlzeit. Danach legte ich die Füße hoch und entspannte.

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Das Unwetter hat nicht nur bei meinen Füßen Spuren hinterlassen

Am nächsten Tag waren meine Wanderschuhe noch nicht trocken, der Rest meiner Ausrüstung schon. Ich zog also sowieso die Laufschuhe an, und das war auch die richtige Entscheidung, denn sie sind einfach leichter und weicher. Ich habe versucht, auch die nächste Etappe zu laufen – trotz der Blasen. Dann musste ich leider feststellen, dass ich zwar laufen kann, dabei aber so langsam bin, dass ich nie im Leben das Tagesziel schaffen würde. Ich habe das Ganze dann abgebrochen und mich abholen lassen.

Dieses Jahr habe ich den Weg fortgesetzt. Ich trug meine Wanderschuhe und wie seitdem jedes Mal störte mich die verrutschte rechte Sohle sehr und leider hält sie auch nicht mehr da, wohin man sie zurück zieht und wo sie eigentlich hingehört. Sprich: ich brauche einfach eine neue Innensohle für meine ansonsten tollen Schuhe. Ich trug sie seitdem einige Male trotzdem und endete jedes einzelne Mal mit Blasen wieder zuhause.

Nach der ersten Etappe auf dem fränkischen Jakobsweg in diesem Jahr stieg ich auf Grund einer erlaufenen Blase wieder auf die Laufschuhe um und lief die restlichen Tage damit, blasenfrei und glücklich.

Etappe 1

Etappe 1

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Etappe 2-4

Wenn nun Blasen glücklich machen, warum versucht dann jeder, sie zu vermeiden? Denn offensichtlich tu ich das ja, wenn ich auf andere Schuhe umsteige. Blasen waren auch bei den 24 Stunden von Bayern ein großes Thema. Diese Wanderveranstaltung verlangt Einem eine Menge ab. Insgesamt konnte man dieses Jahr über hundert Kilometer Strecke zurück legen innerhalb von 24 Stunden. Mein Ziel waren die Tagstrecke und die Nachtstrecke, womit ich auf knapp 75 Kilometer gekommen wäre. Es kam dann aus persönlichen Gründen anders und ich legte weniger zurück als geplant. Genauer erzähle ich das noch in einem anderen Beitrag. Auf jeden Fall wurde bereits im Vorfeld darüber gesprochen.

„Was, du läufst mit Testschuhen? Da bekommst du doch Blasen!“

„Ich bekomme seit Jahren bei jeder Wanderung Blasen, egal welche Schuhe und welche Socken!“

„Hast du schon mal die zweilagigen Socken probiert, da bekomm ich keine Blasen mehr!“

Auf Grund meiner Erfahrung mit den Wanderschuhen, die mir seit dem Regenjoggen Blasen verursachen, bin ich von Vornherein mit meinen Laufschuhen zu den 24 Stunden von Bayern angereist und hatte die Kompressionssocken im Gepäck, die ich auch auf den letzten Jakobswegetappen getragen habe. Eine problemlose und perfekte Kombination, sollte man meinen.

Und dann blieb mir das Pech hold. Wir starteten im strömenden Regen. Am Abend vorher hatte ich mich nach Rat einiger sehr erfahrener Wanderer für die Softshell und gegen die Segeljacke entschieden. Ich trug darunter ein Funktionsshirt und ein Kompressionsshirt. Außerdem meine beste Wanderhose mit Zip, sehr leicht und sehr robust. Wir starteten am Wandermarktplatz in Mespelbrunn im schönen Spessart und es ging zunächst an einem Bach entlang. Der Weg dort war recht schmal und im Gewusel hatte ich beinahe meine beiden Mitwanderer André und Katja verloren. Sie waren ein kleines Stück vor mir, ich erkannte Katja an ihrem blauen Cape. Unter lauter Regenjacken und Regenschirmen kann man schnell mal Jemanden ganz aus den Augen verlieren, und damit mir das eben nicht passiert, rannte ich kurz die paar Meter an den anderen vorbei. Dafür verließ ich den Weg und lief auf dem anschließenden Gras. Und schon waren meine Füße nass durch das Mesh. Bereits auf den ersten Metern. Die Strecke hatte kaum Asphalt (top!) und ging auch später noch quer über eine Wiese. Dort war zwar ein Weg gemäht, aber mit Mesh hat man da keine Chance trocken zu bleiben. Durch die Bewegung und meine sowieso gute Durchblutung war die Temperatur nie ein Problem, trotz absoluter Durchnässung habe ich nie gefroren und hatte auch die komplette Zeit warme Füße. Ich war aber von oben bis unten komplett nass bis auf die Haut. Das war am Körper zwar etwas unangenehm, aber erträglich und irgendwann realisierte ich es gar nicht mehr wirklich.

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Kurz vor dem Start der 24 Stunden von Bayern

Allerdings kilometerlang bergauf und bergab in nassen Schuhen zu laufen bedeutet eben auch wieder, in den Schuhen umher zu rutschen und Reibung zu erzeugen, und das bereits von Beginn der Strecke an. Ich spürte bereits nach kurzer Zeit eine Druckstelle vorne am Fußballen des rechten Fußes. Logisch, denn diese Stelle belastet man am Berg stark mit Druck. Es wurde von Kilometer zu Kilometer mehr und irgendwann zog ich mal den Schuh aus und zog die Socke etwas nach oben. Durch die Nässe war auch sie etwas unförmiger geworden. Danach fühlte es sich auf der Blase sehr komisch an, und ich spürte sie von Schritt zu Schritt wachsen. Ich lief dennoch weiter, aber irgendwann war es einfach nur noch schmerzhaft. Über eine lange Zeit sagte ich immer „ich spüre es, aber es tut nicht weh“, doch dann kam es sehr plötzlich und wurde zu „das tut richtig weh“. Ich versuchte also auf der Außenseite des Fußes abzurollen. Auch am linken Fuß an der gleichen Stelle gesellte sich eine Blase hinzu. Irgendwann empfand ich mich dann durch meine immer größer werdende Langsamkeit auf Grund der Blasen als Bremsklotz für meine beiden Mitwanderer, auch wenn sie sich größte Mühe gaben, mich vom Gegenteil zu überzeugen. An dieser Stelle wurde ich auch dazu aufgefordert oder vielleicht eher angeregt, einen Beitrag zu dieser Blogparade zu schreiben unter dem Motto „Blasen machen glücklich“.

Leider muss ich sagen, dass mich diese Blasen überhaupt nicht glücklich gemacht haben sondern eher wütend und frustriert. Ich denke, es gab an diesem Tag nichts, was mich hätte glücklich machen können. Aber die Blasen hatten ganz sicher überhaupt keine Chance. Und dennoch stimme ich zu, Blasen machen glücklich! Allerdings nur im übertragenen Sinn.

Blasen entstehen in guter Ausrüstung nur, wenn man extrem viel läuft. Sie stehen also als Sinnbild für die zurückgelegte Strecke, als Symbol für die Anstrengung und das Geschaffte. Und dass Wandern meinen Kopf frei macht habe ich schon oft erlebt. Wandern hilft mir beim Gedanken sortieren und beim zur Ruhe kommen. Die Erschöpfung nach einer langen Etappe ist für mich ein positives Gefühl. Ich weiß danach, dass mein Körper etwas geleistet hat. Manchmal vielleicht auch etwas, wozu ich mich nicht in der Lage hielt. Zum Beispiel nach einer Jakobswegetappe am nächsten Tag wieder aufzubrechen, obwohl jeder Muskel und jede Sehne weh tut, und dann trotzdem plötzlich schmerzfrei laufen zu können und wieder eine so große Strecke zurück zu legen.

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Wenige Meter vor dem Ende einer Jakobswegetappe

Man gewöhnt sich an lange Strecken, bei meinen letzten Wanderungen waren 20 Kilometer kein Thema mehr. Umso ärgerlicher waren die Blasen bei den 24 Stunden von Bayern, denn ansonsten fühlte ich mich richtig gut und fit. Keine Schmerzen in den Sprunggelenken oder Knien. Keine Rückenschmerzen. Die Muskeln völlig in Ordnung.

Ich hatte auf Grund eines persönlichen Vorfalls darüber nachgedacht, nach der Tagstrecke aufzuhören und nachhause zu fahren. Es war ein Gedanke und ich war nicht sicher. Eigentlich hatte ich mich auf die Nacht und die dortigen spektakulären Stationen auf der Strecke gefreut. Die Blasen raubten mir dann so den Spaß am Gehen, dass ich mich tatsächlich für ein Beenden entschied. Vielleicht war es auch eine Kombination aus den Gegebenheiten. Vielleicht hätte ich den Schmerz der Blasen ignorieren können, wenn nicht innerlich schon alles geschmerzt hätte.

Mein abschließendes Fazit hierzu lautet also: Blasen an sich machen nicht glücklich! Was glücklich macht ist das Laufen, die Strecke, die Erschöpfung hinterher. Glücklich bin ich nämlich auch, wenn ich eine Strecke ohne Blasen bewältigt habe. Ich brauche die Blase nicht zwangsläufig dafür, auch wenn sie häufig auftritt. Vielleicht wäre ich ohne sie sogar noch glücklicher!

PS: Ich bestelle mir gerade Wrightsocks. Vielleicht schützen die mich ja vor Blasen!

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